Gleicher Gedanke - gleiches Ziel

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Bei beiden hatte es gleich gefunkt. Es gab auch viel zu erzählen denn die junge Salzburgerin war seit 1. Jänner 1963 in Dornbirn, Karl war am 2. Jänner 1963 aus Völkermarkt/Kärnten in Dornbirn angekommen. Arbeit fanden beide bei F.M. Hämmerle, Sieglinde im Vorwerk, ein Zimmer wurde ihr auch gestellt. Karl in der Weberei, er wohnte im Haus der jungen Arbeiter bzw. Sandlerheim, wie es damals genannt wurde. Beide sind in kinderreichen Familien aufgewachsen. In Wagrain, Land Salzburg, kam Sieglinde als achtes von zehn Kindern zur Welt und erlebte zwar mütterlicherseits strenge, dennoch behütet Kinder- und Jugendjahre. Nach der Pflichtschule besuchte sie die Haushaltungsschule und arbeitete viereinhalb Jahre in Salzburg, bevor sie nach Dornbirn kam – neugierig, was das Leben wohl für Überraschungen bereithält.Â
Karl durfte sich als ältester Sohn über elf Geschwister freuen. „Mein jüngster Bruder ist jünger als meine beiden Töchter“, wirft er lachend ein. „Ich bin auf dem Bauernhof aufgewachsen und nach der Schule auch dort geblieben, ich wurde zu Hause gebraucht.“Â
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Hochzeit geschafft
Ein Jahr verbrachten die jungen Leute glücklich zusammen, doch dann kam die Einberufung zum Militär für Karl. „Es wurde dann ein bisschen hektisch, Sieglinde war schwanger und wir entschlossen uns, zehn Tage bevor ich einrücken musste, zu heiraten. Wir haben mit den Trauzeugen und einem befreundeten Paar nach der standesamtlichen Trauung nur klein gefeiert. Ein schönes Hochzeitsfest mit unseren Familien hatten wir 16 Jahre später nach der Vermählung in der Rankweiler Basilika. Unsere Tochter hatte ihren Freund dabei und unser jüngster Sohn hat ministriert“, erzählt das Paar.Â
Nach der standesamtlichen Hochzeit wohnte das junge Ehepaar am Bürgle, zog dann nach Bündlitten und von dort nach Steinbach, inzwischen mit ihren vier Kindern, Manuela, Andrea, Reinhard und Harald. In Fängen, in ihrer gemütlichen Eigentumswohnung, in der sie seit 1985 leben, wollen die Jubilare nach vielen Umzügen endgültig bleiben.
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Arbeit, Arbeit
Das Leben war geprägt von Arbeit und das Wohlergehen der Familie. Sieglinde arbeitete neben dem Haushalt und der Kindererziehung 28 Jahre bei F.M. Hämmerle. Nach der Kündigung bis zur Pensionierung 1998 stellten sie ihre Arbeitskraft der Firma Merkur zur Verfügung. „Ich bin bei jedem Wetter immer mit dem Rad nach Steinbach arbeiten gefahren. Karl wollte mir ein Moped kaufen, das war mir aber zu faul, ich wollte Fahrrad fahren“, erzählt die Jubilarin, die auch zum Merkur radelte und erst 1991 auf den Bus umstieg. Karl ging nach 38 Jahren bei F.M. Hämmerle aus gesundheitlichen Gründen 1999 in Erwerbsunfähigkeit-Pension.
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Schöne Erinnerungen
Natürlich genoss die Familie auch die Freizeit, fuhr mit den Kindern in die Ferien nach Salzburg und Kärnten, besonders beliebt war Schwimmen im Klopeinersee. Schöne Reisen unternahmen Sieglinde und Karl als die Kinder größer waren. Es ging in die USA, nach Kenia, Tunesien, Spanien, in die Türkei, Griechenland, Italien, Ägypten und Kroatien, viele 2/3-Tages-Ausflüge nicht zu vergessen. „Am schönsten war es in Kenia, es war wie im Paradies und das in der Wüste“, schwärmt Sieglinde. „Kalifornien hat uns auch gefallen, auch waren die fünf Tage in der Sahara in Tunesien ein Erlebnis“, bestätigt Karl. Um sich fit zu halten besuchten sie das Fitnesscenter im Panoramahaus bis zur Schließung. Als Alternative kam das Hallenbad in Frage und Radfahren, denn Karl ist schlecht zu Fuß.
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Gute Seele
Von 1968 bis 2007 war Karl die gute Seele im Kegelclub, den er bis zum Schluss unterstützte. Ebenfalls seit 40 Jahren unterstützt er tatkräftig die Jahrgänger. „Ich hatte die Kinder, das war mein Verein“, lacht seine Frau.Â
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Zufriedene Jahre
Sieglinde erfreut sich zum Glück guter Gesundheit und kann ihrem Karl immer zur Seite stehen, wenn sich sein Gesundheitszustand verschlechtert. „Ich hatte einen Lungeninfarkt, viele Operationen an den Füßen, an Lenden- und Halswirbeln, vier Herzinfarkten und dadurch viele und lange Spitalsaufenthalte. Ich habe mich immer wieder aufgerappelt, ich habe mich für meine Familie verantwortlich gefühlt“, erzählt Karl.
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Immer beschäftigt
Langeweile kennt das Paar nicht. Es ist fast jeden Tag unterwegs, kehrt auch einmal ein, wo es auch Musik gibt. Karls Hobbys sind Video-Aufnahmen und -Bearbeitung, was er schon viele Jahre macht.Â
Zu seinem Jubeltag wünscht sich das Paar vor allem, dass es mit der Gesundheit so bleibt. Karl steht noch eine größere Operation bevor, doch dann hoffen beide, dass eine Urlaubsreise möglich wird.Â
Gefeiert wird der große Tag in Dornbirn im Gasthaus Time out am 13. April 2024 zusammen mit der Familie und den sechs Enkelkindern, Geschwister sowie Freunde gehören dazu.Â