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Gläubiger fordern 6,3 Mrd. Euro von der Signa Prime

Gläubiger wollen von der Signa Prime rund 6,3 Mrd. Euro.
Gläubiger wollen von der Signa Prime rund 6,3 Mrd. Euro. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Aus einer Pressemitteilung des Sanierungsverwalters Norbert Abel geht hervor, dass die Gläubiger der Signa Prime Forderungen von rund 6,3 Mrd. Euro angemeldet haben. Auch gegen die Signa Development haben die Gläubiger Forderungen in Milliardenhöhe.
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Von den bisher 219 Forderungsanmeldungen wurden nur rund 2,6 Mrd. Euro anerkannt. Die Passiva dürften sich um noch nicht angemeldete Intercompany-Forderungen der Signa Prime-Unternehmensgruppe "substantiell erhöhen", während die geplanten Immobilienverkäufe die Passivaseite "noch deutlich verringern" dürften.

Mehr als die Hälfte der Forderungen - rund 3,7 Mrd. Euro - seien vorerst bestritten und würden weiter überprüft. "Dies deshalb, da aufgrund der Größe und Komplexität des Insolvenzverfahrens bis zur Prüfungstagsatzung keine abschließende Forderungsprüfung möglich war", teilte Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) mit. Darüber hinaus würden noch weitere Forderungsanmeldungen aus Deutschland erwartet. Dabei handle es sich um sogenannte Intercompany-Forderungen. "Diese Forderungen sind Ansprüche innerhalb der SIGNA-Gruppe, hierunter fallen unter anderem Garantien und Haftungsübernahmen und diverse Töchter der Schuldnerin machen diese Forderungen nunmehr geltend", teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) mit.

Gläubiger meldeten 2,2 Mrd. Euro Forderungen von Signa Development an

Bei dem Immobilienentwickler Signa Development meldeten bisher 171 Gläubiger Forderungen in Höhe von 2,2 Mrd. Euro an, davon seien rund 300 Mio. Euro sogenannte nachrangige Forderungen. Anerkannt wurden bisher Forderungen in Höhe von 890 Mio. Euro, geht aus einer Pressemitteilung der Sanierungsverwalterin hervor. Zudem sei eine Verbesserung der Quote von bisher 30 Prozent und eine Konkretisierung des Sanierungsplanes in Aussicht gestellt worden, teilten Creditreform und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) mit.

Darüber hinaus würden bei den beiden wichtigsten Signa-Gesellschaften noch weitere Forderungsanmeldungen aus Deutschland erwartet. Dabei handle es sich um sogenannte Intercompany-Forderungen. "Diese Forderungen sind Ansprüche innerhalb der SIGNA-Gruppe, hierunter fallen unter anderem Garantien und Haftungsübernahmen und diverse Töchter der Schuldnerin machen diese Forderungen nunmehr geltend", teilte AKV Europa mit.

Die Suche nach Investorengeldern für die zerbröckelnde Signa-Gruppe ist offenbar erfolglos verlaufen. "Der ursprüngliche Plan des Managements der Schuldnerin, die erforderliche Liquidität zur Stabilisierung durch Aufnahme von Genussscheinkapital in Höhe von bis zu 350 Mio. Euro über Genussscheininhaber, Aktionäre bzw. die institutionellen Finanzgläubiger aufzubringen, ist Ende Jänner 2024 schließlich gescheitert", teilte Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform mit. Die bisherigen Investoren hätten sich nicht zu der notwendigen Finanzierung bereit erklärt. Allerdings werde weiterhin versucht, eine Massefinanzierung von rund 150 Mio. Euro für die Signa-Projektgesellschaften und für die deutschen Signa-Gesellschaften aufzustellen, die sich in vorläufigen Insolvenzverfahren befinden.

Einzelne Immobilien sollen verkauft werden

Wie kürzlich bekannt wurde, sollen nun einzelne Immobilien, die unter dem Dach der insolventen Luxusimmo-Gesellschaft Signa Prime zusammengefasst sind, verkauft werden, um die notwendigen Mittel für die Sanierung aufzubringen. Dazu gehören in Wien das Park Hyatt, das Goldene Quartier und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes sowie in Innsbruck um das Kaufhaus Tyrol. Das Unternehmen stehe aktuell in "intensiven Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern", hieß es vom KSV1870. "Es bleibt abzuwarten, ob Kaufinteressenten gefunden werden und ob die Immobilien als sogenanntes Paket oder jeweils einzeln an unterschiedliche Interessenten verkauft werden", hieß es seitens AKV Europa.

Die Zukunft der Signa Prime dürfte damit vorerst gesichert sein. "Aus derzeitiger Sicht der Sanierungsverwalterin ist die Finanzierung des operativen Betriebs der SIGNA Prime Selection AG laut vorgelegtem Finanzplan weiterhin gesichert", hieß es in der Mitteilung des Sanierungsverwalters. "Das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung befindet sich insolvenzrechtlich weiterhin auf Kurs und die 30 Prozent Quote scheint weiterhin erfüllbar!", gab sich auch Gläubigerschützer Weinhofer positiv.

Die Prüfung der Angemessenheit und Erfüllbarkeit des vorgeschlagenen Sanierungsplanes der Signa Prime werde unterdessen fortgesetzt. Eine finale Einschätzung, ob diese gelingen kann, wird aber erst kurz vor der Abstimmung über den Sanierungsplan Mitte März erwartet. Die Ende Dezember insolvent gewordene Immobiliengesellschaft bietet ihren Gläubigern bekanntlich eine Quote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren an. Am 18. März wird über den Sanierungsplan der wichtigen Signa-Gesellschaft abgestimmt. Dabei entscheidet sich, ob die Signa Prime fortgeführt werden kann oder ob sie in den Konkurs geschickt werden muss. Aktuell sind laut Creditreform-Informationen noch 28 Dienstnehmer am Standort Wien und Innsbruck beschäftigt.

(APA/Red)

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