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Glanzstoff sperrt Produktion in St. Pölten zu

Der Viskosegarnhersteller Glanzstoff Austria sperrt mit Ende 2008 das Werk in St. Pölten zu. 327 Mitarbeiter sind betroffen. Die behördlichen Auflagen nach dem Brand in der Abluftanlage im Jänner seien technisch-wirtschaftlich nicht umsetzbar, hieß es. Chronologie: Auf und Ab in 100 Jahren | St. Pölten bleibt Holding-Sitz

Aus Emissionsgründen durfte nur mit 40 Prozent der Kapazität produziert werden, ein “ruinöser Verlust von einer Mio. Euro pro Monat” war die Folge.

Der Brand am 10. Jänner sei ein “dramatischer Einschnitt” gewesen, sagte Glanzstoff-Geschäftsführer Helmut Stalf. Das Unternehmen habe in der Folge ein “klares Konzept für eine biologische Abluftreinigung” vorgelegt, das von den Behörden abgelehnt worden sei. Eine Berufung der Glanzstoff sei vom Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) abgewiesen worden.

Obwohl die Abluftsituation in den vergangenen Jahren durch umfangreiche Investitionen und technische Maßnahmen entscheidend verbessert worden sei, wäre das Unternehmen gezwungen, bis 23. Dezember 2009 die Emissionen von Schwefelkohlenstoff von 100kg/h auf 22 kg/h und von Schwefelwasserstoff von derzeit 10 kg/h auf 3,5 kg/h zu senken. Der UVS-Bescheid habe diese Werte am 2. Juli bestätigt.

Dazu komme dass für die vorgelegten Pläne zur Neuerrichtung der durch den Brand zerstörten Abluftanlage ein aufwendiges, möglicherweise mehrere Jahre dauerndes Genehmigungsverfahren “mit ungewissem Ausgang” vorgeschrieben sei. Die aus wirtschaftlicher Sicht rasche Vollauslastung am Standort St. Pölten wäre damit auf absehbare Zeit nicht möglich.

“Wir geben niemandem die Schuld, aber wir müssen die Fakten zur Kenntnis nehmen”, betonten Stalf und sein Geschäftsführer-Kollege Dieter Kirchknopf. Man habe sich jedoch “ziemlich allein gelassen gefühlt”. Letztlich habe es “keine Alternative” gegeben – “keine andere Möglichkeit, als die Produktion auslaufen zu lassen”.

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