Nietenbesetzte Lederjacke oder süße Satinschleife: Die Kollektionen des Winters 2010/11 haben für jedes Befinden etwas zu bieten und lassen der Kombinationslust freien Lauf. “Gegenwartsbezogene Mode” sei im Kommen, sagte der Trend-Experte Gerd Müller-Thomkins. Der Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts hat in der Damenwelt “ein Bedürfnis nach funktionaler Kleidung” ausgemacht – kein Wunder in diesem kalten Winter.
“Softwear, Hardwear, Playwear” – mit den an die Computersprache angelehnten Begriffen beschreibt der Modefachmann die neuen Gegensätze in der Kleiderwelt. Kuschelige Stoffe, weiche Formen und Farben wie Beige und Grau stehen für eine Weichheit in allen Bereichen –“Softwear”. “Unter diesem Dach finden sich softe Teile, die Vertrauen und Schutz bieten”, meint Müller-Thomkins. Strick, Jersey, gewaschene Wolle und Pelze sind die typischen Werkstoffe des Themas.
“Hardwear”- Mode dagegen hat eine fast provozierende Ausstrahlung – es ist ein scharfer Kontrast zur weichen Linie. Hier kommen Lack und Leder zum Einsatz, die Schultern sind gepolstert, die Blazer auf Taille geschnitten. An historische Uniformen angelehnte Schnitte wirken schneidig. Die Rockerszene hinterlässt ihre Spuren in der Damenmodewelt. Die Farben dieser harten Richtung sind dunkel, schwarz, oft mit Glitzer-Effekten. Dazu passen Leggins oder Röhrenhosen aus Nappaleder.
“Playwear”- Verspielt kommen in einer weiteren Richtung die Klassiker zusammen: Jeans, Miniröcke, karierte Blusen und Blazer, Sakkos aus Tweed oder Strickkleider gehen in diesem Mix-Stil mit.
“Layering”, mehrere Schichten von Kleidung, sind angesagt. “Vielleicht sind es auch zwei Schals und drei Jacken übereinander”, meint Müller- Thomkins.