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Giftschlamm: Sperren rund um ungarisches Dorf Devecser aufgehoben

Anfang Oktober hat eine rote Giftschlammflutwelle die ungarischen Dörfer Kolontar und Devecser überflutet und hunderte Häuser zerstört.
Die Behörden haben danach das Gebiet zur Sperrzone erklärt. Gestern, Montag, wurde die Sperre im rund 6.000 Bewohner zählenden Devecser aufgehoben, berichtete Tobias Mindler, Sprecher des Roten Kreuzes Burgenland der APA. Er hat gemeinsam mit seinen Kollegen einen Lkw voller Weihnachtspackerl für die Kinder im Katastrophengebiet nach Ungarn gebracht.

“Seit gestern gibt es kein Einfahrverbot mehr in Devecser”, erzählte Mindler. Eine Akkreditierung für einen Besuch in dem ungarischen Ort sei nun nicht mehr notwendig. Dennoch seien noch immer viele Polizisten auf den Straßen unterwegs, “um Plünderungen zu verhindern” und um darauf zu achten, dass kein “Katastrophentourismus losbricht”.

Die Menschen, die zum Teil all ihren Besitz verloren haben, haben nun wieder “alles, was sie brauchen”, so der Rotkreuz-Sprecher. Die Weihnachtspackerl, die an die Kinder verteilt werden, sollen die Kleinsten unter den Opfern aufheitern.

Vorweihnachtliche Stimmung herrsche laut Mindler bereits in Devecser, und zwar trotz der Geschehnisse der vergangenen Wochen und Monate. Die Wohnsituation sollte sich für all jene, die ihre Häuser verloren haben, verbessern. Bis dahin könne allerdings noch viel Zeit vergehen, so Mindler.

Die Kollegen des ungarischen Roten Kreuzes werden deshalb noch einige Monate in Devecser stationiert bleiben. “Dort gibt es ein Büro, wo die Leute hingehen und sagen können, was sie brauchen”, erklärte er. Hilfsgüter werden in Hallen in Devecser und in Veszprem gelagert. Eine Lieferung Kühlschränke sei vor zwei Wochen zu den Giftschlammopfern gebracht worden. Weitere Elektrogeräte wie Staubsauger, Waschmaschinen und Öfen werden derzeit verteilt, so Mindler.

Seitens des Roten Kreuzes Burgenland sind die Hilfsaktionen und Lieferungen ins benachbarte Katastrophengebiet nun beendet. Sollten die ungarischen Kollegen allerdings Unterstützung brauchen, werde man wieder “schauen, ob wir helfen können oder nicht”. “Wir sind auf Stand-by”, sagte der Rotkreuz-Sprecher.

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