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Giftig und wirkungslos: Mückenstecker nicht empfehlenswert

Um die Quälgesiter loszuwerden, greifen Konsumenten gerne auf Mückenstecker zurück.
Um die Quälgesiter loszuwerden, greifen Konsumenten gerne auf Mückenstecker zurück. ©APA/ZB/Patrick Pleul
Mückenstecker sollen Gelsen im Schlafzimmer vertreiben. Ein Öko-Test hat neun verschieden Produkte getestet. Das Ergebnis ist verherrend: Keiner der getesteten Stecker ist wirklich empfehlenswert.

Das nervtötende Summen einer Gelse im Schlafzimmer raubt so manchem Nacht für Nacht den Schlaf. Um die Quälgeister zu vertreiben, greifen Konsumenten daher gerne zu Insektensteckern. Öko-Test hat neun verschiedene Produkte mit unterschiedlicher Wirkungsweise getestet und kann keines bedenkenlos empfehlen, schrieb die Arbeiterkammer (AK) OÖ am Mittwoch in einer Aussendung.

Test zeigt: Mückenstecker teilweise giftig

Bei sogenannten Biozidverdampfern wird ein Insektengift erhitzt, es verdampft und verteilt sich so in der Luft. Das bedeutet jedoch, dass diese keineswegs harmlosen Stoffe nachts über mehrere Stunden eingeatmet werden. Dies kann, so die Konsumentenschützer, insbesondere für Kinder und Asthmatiker problematisch sein. Zudem können die Substanzen auch andere Insekten schädigen. Prallethrin, ein häufig eingesetzter Wirkstoff, sei etwa für Bienen giftig, so die Tester.

Mückenstecker töten auch wahllos andere Insekten

Dies ist auch ein Hauptproblem von Hochspannungslichtfallen, bei denen eine UV- oder LED-Lampe Insekten anlockt und diese - sobald sie das Hochspannungsgitter berühren - mit Stromstößen von 800 Volt oder mehr tötet. Gelsen geraten jedoch nur selten in diese Fallen - umso häufiger hingegen andere Insektenarten, teils auch gefährdete. Denn Gelsen orientieren sich weniger an Licht, sondern eher am Geruch bzw. der Kohlendioxid-Konzentration in der Atemluft ihrer Opfer.

Als völlig wirkungslos erwiesen sich im Test Ultraschallpiepser, die Impulse im Hochfrequenz- oder Ultraschallbereich aussenden und damit Mücken vertreiben sollen. Die Wirkung dieser so verlockend klingenden Helfer - ganz ohne Gift und störende Töne in der Nacht - konnte jedoch noch in keiner Studie bestätigt werden.

AK rät zu Alternativen

Die Arbeiterkammer rät als Alternative zu Insektensteckern dazu, die Plagegeister beispielsweise mit Fliegengittern an den Fenstern oder Moskitonetzen über dem Bett fernzuhalten. Zudem mögen Gelsen Ventilatoren nicht - in warmen Sommernächten können diese also in doppelter Hinsicht eine Wohltat sein. Und schließlich biete es sich auch an, gezielt auf die Jagd nach den Stechmücken zu gehen.

(APA/Red)

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