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Giftanschlag: DNA-Massentests nicht ausgeschlossen

Im Fall des am Samstag vergifteten Spitzer Bürgermeisters Hannes Hirtzberger wartet die Exekutive weiter auf die Auswertung von DNA-Spuren. Diese sollte "in absehbarer Zeit" bekannt sein, so Franz Wendler.
DNA-Spuren gesichert

Sollten dann verwertbare Spuren eines möglichen Täters dabei sein, werden DNA-Massentests nicht ausgeschlossen. Jedoch als “eine der letzten Möglichkeiten”, wie Wendler betonte.

Denn Voraussetzung für dieses Vorhaben wäre zunächst einmal, dass überhaupt Spuren eines möglichen Täters da sind, erläuterte Wendler. Dies stand vorerst noch nicht fest. Sämtliche Materialen, wie die an Hirtzberger gerichtete Grußkarte, wurden auf Spuren untersucht. Sollte sich eine verwertbare DNA finden, werde ein Abgleich mit bereits vorhandener DNA von Personen vorgenommen. Verlaufe dieser negativ, bestehe zumindest die Möglichkeit eines DNA-Massentests.

Aufgrund der neuen Strafprozessordnung wären solche DNA-Massentests seit Anfang 2008 möglich. In Österreich gab es bis dato noch keinen Fall, so Wendler.

Von der Exekutive wurde jedoch darauf verwiesen, dass so ein möglicher Massentest in einem bestimmten Verhältnis ablaufen müsste, der Personenkreis müsste entsprechend eingeengt sein. So ein Vorhaben wäre “eine der letzten Möglichkeiten”, sollten die “konventionellen” Ermittlungen nicht entsprechend verlaufen, betonte Wendler. Die “gängigen” Erhebungen in dem Fall wurden auch am Donnerstag fortgesetzt. Abseits eines möglichen DNA-Massentest wurde betont, dass alles getan werde, um einen Täter zu finden.

Hirtzberger hatte am Samstag von einer Praline gegessen, der offenbar Strychnin beigefügt war. Der Bürgermeister von Spitz an der Donau und Rechtsanwalt in Krems hatte diese zusammen mit einer vorgedruckten Grußkarte an der Windschutzscheibe seines Autos gefunden. Der 55-Jährige, auch Vorsitzender des “Arbeitskreises Wachau”, dürfte die Praline kurz vor einer Fahrt nach Krems gegessen haben. Wenig später sei ihm im Auto übel geworden, weshalb er im Ortszentrum von Unterloiben vor dem Haus eines Freundes anhielt. Dort fiel er aus seinem Pkw und brach mit Krämpfen vor Passanten zusammen.

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