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Gewessler nennt kritisches Datum für Gasversorgung in ganz Europa

Gewessler erwartet sinkende Gasflüsse wegen der Wartungsarbeiten an Nord Stream 1.
Gewessler erwartet sinkende Gasflüsse wegen der Wartungsarbeiten an Nord Stream 1. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Die Wartungsarbeiten an der Gas-Pipeline Nord Stream 1 werden auch Einfluss auf die Gasflüsse nach Österreich haben. Ministerin Gewessler sieht dabei den Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme als kritisch an.
Nord Stream 1 wird abgeschaltet

Mit der morgen beginnenden Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 wird weniger Gas nach Österreich fließen, erwartet Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Nord Stream 1-Wartung: Gewessler erwartet sinkende Gasflüsse

Dies werde auch Auswirkung auf die Einspeicherung haben. Trotzdem könne laut Berechnungen der E-Control das Speicherziel der Bundesregierung weiterhin erreicht werden, sofern Russland nach der Wartung wieder Erdgas im vereinbarten Umfang liefert, so die Ministerin am Sonntag in einer Aussendung.

Der kritische Zeitpunkt sei die geplante Wiederinbetriebnahme der Pipeline, die für den 21. Juli geplant sei. "Niemand kann heute prognostizieren, ob die Lieferungen danach vollumfänglich wiederaufgenommen werden. Der 21. Juli ist deshalb ein kritisches Datum für die Gasversorgung in ganz Europa", betonte Gewessler.

"21. Juli ist kritisches Datum für Gaslieferung"

Wobei Nord Stream 1 für die direkten Gaslieferungen nach Österreich nur eine untergeordnete Rolle spiele. "Österreich wird vorwiegend über das Leitungssystem über die Ukraine beliefert. Trotzdem wird durch den vollständigen Lieferausfall über Nordstream 1 aufgrund der Wartungsarbeiten auch in Österreich ein deutlicher Lieferrückgang erwartet", heißt es in der Aussendung.

Die deutsche Bundesregierung hat die Ausfuhrgenehmigung Kanadas für reparierte Turbinen für die Gaspipeline Nord Stream 1 heute begrüßt. "Wir begrüßen die Entscheidung unserer kanadischen Freunde und Verbündeten", teilte ein Sprecher der Regierung am Sonntag mit. Das Bundeswirtschaftsministerium würdigte einen "guten und konstruktiven Austausch mit der kanadischen Regierung".

Zeitlich befristete Sondergenehmigung für Ausfuhr

Die kanadische Regierung hatte am Samstag eine zeitlich befristete Sondergenehmigung für die Ausfuhr erteilt, die wegen der Sanktionen gegen Russland infolge des Ukraine-Kriegs erforderlich war. Die reparierten Turbinen können demnach an Deutschland geliefert werden.

Der kanadische Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, verwies dabei darauf, dass die deutsche Wirtschaft ohne eine ausreichende Versorgung mit Erdgas "sehr große Schwierigkeiten" haben werde. Die deutschen Haushalte liefen zudem "Gefahr, dass sie ihre Häuser im bevorstehenden Winter nicht heizen können."

Turbinen-Ausfall als Grund für reduzierte Gaslieferungen genannt

Russland hatte den Ausfall einer Turbine Mitte Juni als einen Grund für die Drosselung seiner Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipeline angeführt. Die deutsche Bundesregierung zweifelte diese Argumentation an.

Die deutsche Bundesregierung hatte sich in den vergangenen Wochen bei Kanada intensiv um die Freigabe der Turbinen bemüht. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte der kanadischen Regierung vorgeschlagen, die Turbine an Deutschland zu liefern, wenn das die Entscheidung rechtlich einfacher mache.

(APA/Red)

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