Gewalt und kulturelle Prägung: Uni-Professor vom Bodensee sorgt für Diskussionen

Er argumentiert, dass Migranten aus bestimmten Herkunftsländern in Österreich, Deutschland und der Schweiz überproportional bei schweren Straftaten wie Körperverletzung, Raub und Sexualdelikten auffallen. Urbaniok sieht die Ursache in kulturellen Prägungen, die Gewalt in manchen Gesellschaften legitimieren.

Überrepräsentation in Österreich
Urbaniok stützt seine Analyse auf die österreichische Sicherheitslage 2023, abrufbar über das Bundesministerium für Inneres. Die Tatverdächtigenbelastungszahl (Tatverdächtige pro 100.000 Personen) liegt für ausländische Staatsbürger in Österreich bei etwa 4.800, für österreichische bei 1.900. Besonders Männer aus Afghanistan, Syrien und Algerien fallen auf. "Afghanische Tatverdächtige sind in Österreich um 650 Prozent bei gefährlicher Körperverletzung und um 800 Prozent bei Sexualdelikten überrepräsentiert", schreibt Urbaniok in seinem Buch. Syrer seien bei Körperverletzung um 600 Prozent, bei Sexualdelikten um 500 Prozent überrepräsentiert. Algerier führen bei Raubdelikten mit 2800 Prozent.
Daten aus Deutschland und der Schweiz
In Deutschland zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 ähnliche Muster: Afghanische Tatverdächtige sind um 974 Prozent bei Sexualdelikten und 723 Prozent bei gefährlicher Körperverletzung überrepräsentiert, Algerier bei Körperverletzung um 3443 Prozent. In der Schweiz sind Migranten aus Tunesien, Marokko und Kamerun etwa zehnmal häufiger bei Delikten gegen Leib und Leben tatverdächtig als Schweizer, mit vergleichbarer Überrepräsentation bei Sexualdelikten und Raub.
Kulturelle Prägungen als Ursache
Urbaniok betont kulturelle Prägungen: "In manchen Ländern wird Gewalt mit Männlichkeit gleichgesetzt", schreibt er in seinem Buch. Auf seinem Blog erläutert er: "Gewalt ist in bestimmten Kulturen ein akzeptiertes Mittel, um Konflikte zu lösen oder Status zu demonstrieren." Er beschreibt einen Fall, in dem ein gut integrierter Mann aus Albanien nach "Gewohnheitsrecht" einen Mordauftrag gegen seine Frau erteilte, die sich scheiden lassen wollte. Solche Prägungen persistieren laut Urbaniok oft in der zweiten oder dritten Generation.
Einblicke aus Urbanioks Blog
In einem Beitrag vom 15. März 2025 schreibt er in seinem Blog: "Die Daten zeigen, dass die Kriminalitätsquote bestimmter Migrantengruppen nicht allein durch soziale Faktoren erklärbar ist. Kulturelle Normen, die Gewalt als legitim ansehen, spielen eine zentrale Rolle." Er verweist auf die Notwendigkeit, Kriminalstatistiken differenziert nach Herkunftsländern zu betrachten, um gezielte Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. In einem Video-Interview auf seinem YouTube-Kanal vom 10. Februar 2025 unterstreicht er: "Ohne ehrliche Datenanalyse können wir die Probleme nicht lösen."
Kriminalstatistiken als Basis
Urbanioks Erkenntnisse sind in "Schattenseiten der Migration: Zahlen, Fakten, Lösungen" zusammengefasst. Die Analyse basiert auf öffentlich zugänglichen Kriminalstatistiken, etwa der österreichischen Sicherheitslage 2023 (Bundesministerium für Inneres), der deutschen Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 (BKA) und Schweizer Daten (Bundesamt für Statistik). Urbaniok berechnet die Überrepräsentation durch Vergleich der Kriminalitätsquote mit dem Bevölkerungsanteil.
Lösungsvorschläge
Urbaniok fordert eine "Migrationswende": transparente Statistiken, konsequente Abschiebung bei Integrationsversagen und den Entzug der Staatsbürgerschaft bei schweren Straftaten für Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft. "Das hätte eine Signalwirkung", schreibt er. Auf seinem Blog betont er: "Prävention beginnt mit Transparenz und der Bereitschaft, unangenehme Wahrheiten anzuerkennen." Er hebt hervor, dass Migranten aus Ländern wie Indien oder Malaysia niedrigere Kriminalitätsquoten als die einheimische Bevölkerung aufweisen.
Kritik bleibt nicht aus
Kritiker werfen Urbaniok immer wieder vor, soziale Faktoren wie Armut oder Bildung zu unterschätzen und Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Urbaniok entgegnet auf seinem Blog: "Soziale Faktoren sind relevant, aber die kulturelle Komponente ist nicht zu ignorieren." Er sieht das Thema als "Schicksalsfrage" und kritisiert die Verharmlosung durch Politik und Medien.

Vita: Frank Urbaniok
Prof. Dr. med. Frank Urbaniok, geboren 1962 in Köln, ist deutsch-schweizerischer forensischer Psychiater und lehrt an den Universitäten Konstanz und Zürich. Er gilt als Experte für Gewalt- und Sexualstraftaten und entwickelte das FOTRES-System (Forensisches Operationalisiertes Therapie- und Risiko-Evaluations-System), das im deutschsprachigen Raum zur Risikobeurteilung von Straftätern eingesetzt wird. Bis 2018 war er Chefarzt des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes im Kanton Zürich. Urbaniok ist als Gutachter, Psychotherapeut, Supervisor und Berater tätig. Neben "Schattenseiten der Migration" verfasste er "Darwin beats Kant", das die Frankfurter Allgemeine Zeitung als "Buch der Stunde" bezeichnete. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Risikobeurteilung, Therapieevaluation und Kriminalitätsstatistik. Auf seinem Blog und YouTube-Kanal teilt er Beiträge zu Kriminalität, Philosophie und Gesellschaft.
(VOL.AT)