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"Gewalt macht Fußball kaputt"

Bregenz - Nachdem radikale Bregenzer Fans vergangenen Samstag nach dem Cup-Spiel zwischen dem SCB und der Lustenauer Austria für Gewalt sorgten, sprach VOL.at mit Jürgen Rupp, Obmann des SC Bregenz, Reinhard Flatz von der BH Bregenz und SCB Fan Benjamin Fogarasi über zukünftige Maßnahmen.
Jürgen Rupp im Interview
Video: Ultras-Randale
Randale nach Cup-Spiel
Tumulte in Bregenz
Jagd auf Austria-Fans

Aufgrund der Ausschreitungen beim Spiel SC Bregenz – Austria Lustenau wurden als erste Sofortmaßnahmen Stadionverbote ausgesprochen, die vermutlich aber nicht so leicht umgesetzt werden können. „Wir haben eigentlich schon öfters Stadionverbote erteilt und durchgesetzt, weil wir die Personen auch bildlich fassbar machen können. Bei der Situation am Samstag war es eben so, dass viele Personen die gewalttätig wurden uns nicht bekannt sind. Wir sind hier auf die Polizei angewiesen um diese Informationen zu bekommen. Sonst wird es für uns sehr schwierig das Stadionverbot umzusetzen,“ erklärt Jürgen Rupp, Obmann des SC Bregenz.

Grenzüberschreitende Maßnahmen notwendig

Generell müsse laut Rupp im Vorfeld eines Spieles mehr getan und verbessert werden: „Ich denke, dass man im Vorfeld die Situation besser einschätzen muss. Wenn die Tendenz besteht, dass Personen aus Deutschland und der Schweiz zureisen um Krawall zu machen, sollte man dem - mit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bodenseeraum - Einhalt gebieten.”

Dem Spiel gegen Austria Salzburg sieht Rupp gelassen entgegen. „Wir hatten schon mal ein Spiel gegen die Salzburger. Obwohl wir gewonnen haben, hat es trotz der 500 Salzburger im Stadion überhaupt keine Probleme gegeben,“ erklärt Rupp. Das Problem sieht er eher, wenn zwei unterschiedliche Fangruppen aufeinandertreffen, dass man diese auseinander hält. „Das muss das Ziel sein und ich erwarte mir keine gravierenden Probleme bei diesem Spiel,“ so Rupp zum Spiel der Bregenzer gegen die Austria Salzburg am 10. September.

Genaue Analyse der Vorfälle durch BH Bregenz

Laut Auskunft der BH Bregenz haben die BH und die Exekutive den Vorfall beim Spiel, SC Bregenz gegen Austria Lustenau, vergangenen Samstag eingehend analysiert. „So einfach lässt sich so etwas nicht analysieren. Jedes Spiel verläuft anders. Mal sind mehr und mal weniger Zuschauer in einem Stadion und dasselbe gilt auch für die Gewaltbereitschaft mancher Fans und Zuschauer,“ so Reinhard Flatz von der BH Bregenz. Zu den Maßnahmen im Spiel gegen die Austria Salzburg im September wollte Flatz keine Auskunft geben. „Ich möchte den laufenden Gesprächen nicht vorgreifen,“ meinte Flatz dazu.

Vor allem im Hinblick auf das Spiel der Bregenzer gegen die Austria Salzburg glaubt Flatz an eine mögliche Umkehrsituation. Zumindest sei von einer hohen Gewaltbereitschaft der Salzburger auszugehen. Außerdem werden hier weit mehr Fans erwartet als zum Beispiel beim Spiel gegen Austria Lustenau.

“War nicht so schlimm”

Für Flatz sind jene Personen, die infolge des Vorfalls als Hooligans bezeichnet wurden, keine richtigen Hooligans. „Hooligans machen auch schon während einem Spiel Probleme und stören den Spielverlauf.“ Für ihn verlief das Spiel gegen die Lustenauer, bis auf die wenigen pyrotechnischen Aktionen, jedoch ruhig. „Es lässt sich auch bei einer Durchsuchung nicht gänzlich verhindern, dass kleine Mengen an pyrotechnischem Material in das Stadion gelangen,“ erklärte Flatz und meint weiter: „Man muss die Kirche hier schon im Dorf lassen. Die Situation war nicht so schlimm, wie sie derzeit dargestellt wird.“

Laut Flatz hatte die Exekutive die Situation nach der ersten Hektik rasch unter Kontrolle. „Hätte man vorher gewusst oder erahnen können, dass die Bregenz-Fans sofort und gewaltbereit aus dem Stadion stürmen, hätte man das ganze vielleicht schon früher unterbinden können,“ hält Flatz fest.

“Wir sind gegen eine Pauschalisierung”

„Wir sind gegen eine Pauschalisierung und gegen Gewalt! Gewalt macht den Fußball kaputt“, sagt der langjährige SCB-Fan Benjamin Fogarasi. Als innoffizieller Sprecher und Blogger von ‚Supporters Bregenz 05‘ nahm Fogarasi das Spiel seitens der Fangemeinde als aufgeheizt wahr. „Jedoch war klar, dass etwas nach dem Spiel passieren würde“, schildert der SCB-Fan. So war es dann auch. Man könne hier nicht von allen Ultra-Fans ausgehen, sondern lediglich von einer Randgruppe, die stets zu den Spielen kommen würde um ihrer Gewaltbereitschaft freien Lauf lassen zu können. „Man hätte eine Blocksperre seitens der Polizei durchführen können“, klagt er gegenüber VORARLBERG ONLINE.

Über den Einsatz von Pyrotechnik äußert sich Fogarasi spärlich. „Zum Einsatz von Pyrotechnik ist es lediglich in der Halbzeit gekommen“, relativiert er.

(VOL.at/ Bühler; Schmidt)

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