Gewalt in der Familie: 3.500 Kinder 2012 in Wien betroffen
Diese Zahlen zur familiären Gewalt gab Freitagnachmittag die Wiener Interventionsstelle in ihrem Tätigkeitsbericht über das Vorjahr bekannt. Insgesamt wurden 5.497 Personen betreut.
Meiste Wegweisungen in Wien
Auffallend ist die hohe Zahl an Wegweisungen bzw. Betretungsverboten (WW/BV) in der Bundeshauptstadt im Vergleich zu allen anderen Bundesländern. Während der gesamtösterreichische Schnitt bei 9,5 WW/BV pro 10.000 Einwohnern liegt, beträgt er in Wien 18,7.
Dem Mittelwert am nächsten kommt nur Vorarlberg mit 9,2, alle anderen Bundesländer liegen zum Großteil deutlich darunter. “Schlusslicht” ist das Burgenland mit lediglich 5,6.
Zahlen hoch, aber konstant
Was die 3.246 WW/BV in Wien betrifft, so ist dieser Wert der zweithöchste nach 2011 (3.303), allerdings blieb die Zahl seit 2006 (2.917) einigermaßen konstant. 2002 wurden 1.469 WW/BV erteilt, bis 2005 wurde ein Anstieg auf 2.467 registriert.
Österreichweit wurden 2012 insgesamt 8.063 Wegweisungen bzw. Betretungsverbote ausgesprochen, 15.800 Opfer familiärer Gewalt wurden von den Gewaltschutzzentren und den Interventionsstellen in 82.288 Beratungsgesprächen betreut. 88 Prozent der unterstützten Klienten waren Frauen und Mädchen, 91 Prozent der Gefährder waren laut Tätigkeitsbericht Männer.
Gewalt in der Familie: Kinder oft Zeugen
13.325 Kinder wurden demnach Zeugen von häuslicher Gewalt, 2.058 Anträge auf Einstweilige Verfügung wurden gestellt, 2.853 Personen wurden im Rahmen der Prozessbegleitung unterstützt.
(apa/red)