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Getrennt marschieren, gemeinsam exerzieren

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Die Schweizergardisten schlüpfen in Wien in ihreTraditionsuniformen. Gemeinsam mit der österreichischen Garde wurden Vorbereitungen für die Heeresschau am Nationalfeiertag getroffen.

Ein Rendezvous im historischen, weil militärischen Sinn gaben sich heute, Donnerstag, Nachmittag drei Mitglieder der Schweizergarde mit Kameraden der österreichischen Garde in Wien. An der Landesverteidigungsakademie in der Stiftskaserne wurde in Vorbereitung auf die Teilnahme der päpstlichen Leibgarde an der Heeresschau am Heldenplatz gemeinsames Exerzieren in Galauniform geübt – was für die Gäste ein beinahe weltweites Unikum darstellte.

„Auftritte in Uniform in anderen Staaten sind eine absolute Seltenheit und Bedürfen einer ganz speziellen Genehmigung“, erklärte Oberst Elmar Mäder, Kommandant der Schweizergarde, im Gespräch mit der APA. Diese Ausnahme ist laut heimischem Gardechef Major Stefan Kirchebner auf die außerordentlich guten Beziehungen zwischen Rom und Wien, aber auch auf die Hartnäckigkeit des österreichischen Milizoffiziers Alexander Eidler zurückzuführen, der sich in der Wiener Garde der Traditionspflege annimmt und während des Sommers den mehr oder weniger inoffiziellen Freundschaftsbesuch eingefädelt hat.

Der Besuch der Schweizergardisten bildet den Abschluss der Feierlicheiten zum 50-jährigen Bestehen der Garde. Höhepunkte waren neben dem Gardetag am 15. Mai und einer Jubiläumsausstellung in der Industriellenvereinigung, dem Partner des heimischen Vorzeigebataillons, vor allem Repräsentationsaufgaben bei den Besuchen von Wladimir Putin und Papst Benedikt XVI sowie erstmalig die Teilnahme einer Gardekompanie an der Parade zum 14. Juli auf den Pariser Champs Elysees.

Mit ihren 50 Jahren ist die österreichische Garde im internationalen Vergleich allerdings eher ein Jüngling unter den Repräsentationsverbänden. Die Vorfahren von Oberst Mäder und seinen Mannen schützen den Papst und dessen Residenz bereits seit 1506, die „Yeomen Warders of Her Majesty’s Royal Palace and Fortress the Tower of London“ wollen nach eigenen Angaben sogar schon seit 1495 unter dem Spitznamen „Beefeater“ um den Tower streifen. Die Suche nach der ältesten Garde der Welt führt laut Eidler allerdings zurück nach Österreich: Die bürgerliche Trabantengarde steht bereits seit 1292 im Kärntner St. Veit an der Glan Hellebarde bei Fuß – und tritt am morgigen Nationalfeiertag an der Seite von Bundespräsident und Bundesregierung zur Kranzniederlegung an.

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