Für den Umweltsprecher des freiheitlichen Parlamentsklubs, Klaus Wittauer, stellt das Ergebnis schlicht eine Katastrophe dar, der SPÖ-Umweltsprecher Kai Jan Krainer sieht weder einen Erfolg noch einen Misserfolg. Global 2000 forderte, jetzt beim Klimaschutz einen Gang höher zu schalten. Am kritischsten äußerte sich Wittauer im Gespräch mit der APA über den Ausgang der Klimakonferenz. Er zeigte sich wenig optimistisch über den künftigen Klimaschutz: So wie es momentan läuft, glaube ich nicht, dass sich etwas tun wird. Er kritisierte vor allem die bremsende Haltung der USA. So seien nicht einmal im Ansatz konkrete Maßnahmen beschlossen worden.
Sein SP-Kollege Krainer sieht für den Klimaschutz im Anschluss vor allem die Herausforderung, national verbindliche mittelfristige Reduktionsziele von 2012 bis 2020 zu schaffen. Ein entsprechendes Gesetz gebe es beispielsweise in Deutschland bereits. Österreich nehme dahingehend aber auch auf EU-Ebene eine ablehnende Position ein. Zudem müsse im März ein neuer Klimaverhandlungsrahmen der EU beschlossen werden, sprich: Die gemeinsamen Ziele bis 2020 müssen genauer definiert werden.
Grüne
Global 2000-Experte Oskar Schellmann forderte, dass die Kyoto-Vertragsstaaten ihre Hausaufgaben machen sollten. Österreich liege bei der Umsetzung seiner Kyoto-Ziele inakzeptabel weit zurück: Gerade als EU-Präsidentschaftsland sollte Österreich beim Klimaschutz eine Vorbildfunktion einnehmen. Der Worldwide Fund for Nature (WWF) wertete den Gipfel in Montreal prinzipiell als Erfolg. Immerhin habe die Staatengemeinschaft ein klares Signal für die Fortsetzung des Klimaschutzes gegeben und so den Klimaschutzbremsern USA eine klare Absage erteilt. Der Klimawandel sei jedoch schneller als die Politik, nun sei es an der Zeit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen.