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Geteiltes Echo auf Powells Rede

Die Irak-Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat hat am Donnerstag international ein geteiltes Echo ausgelöst.

Während Großbritannien von einer überzeugenden Präsentation sprach, drängten Deutschland sowie die Veto-Mächte Frankreich, Russland und China zu längeren Kontrollen und kündigten eine genaue Prüfung der US-Vorwürfe an.

Der Irak verwahrte sich gegen die US-Kritik und warf Washington Manipulation vor. Frankreich, Russland und China mahnten weiteres Abwarten an und verwiesen auf den geplanten Irak-Besuch der UN-Chefinspektoren am Wochenende. Hans Blix und Mohamed el Baradei sollen dem Weltsicherheitsrat am 14. Februar einen neuen Bericht vorlegen. Die beiden Leiter der Kontrollmission erklärten, sie würden zunächst die von Powell vorgelegten Informationen über angebliche Verstöße des Irak prüfen.

Nach Ansicht des griechischen Außenministers und EU-Ratsvorsitzenden Giorgos Papandreou läuft die Zeit für den irakischen Machthaber Saddam Hussein jedoch ab. Die Europäische Union fordere das Regime in Bagdad auf, „voll und ganz“ zu kooperieren und die dem Irak gestellten Fragen zu beantworten, sagte Papandreou. Die Rede Powells bezeichnete Außenministerin Ferrero-Waldner als „beeindruckende und gut argumentierte Erklärung“.

Der türkische Ministerpräsident Abdullah Gül bekräftigte, sein Land werde sich nicht direkt an einem Krieg gegen den Irak beteiligen. In Brüssel tritt im Laufe des Tages das höchste NATO-Gremium zusammen. Bei der Sitzung des Nordatlantikrats geht es um die Bitte Washingtons, zum Schutz der Türkei NATO-Überwachungsflugzeuge vom Typ AWACS einzusetzen. Außerdem wünschen die USA die Stationierung von Patriot-Abwehrraketen in der Türkei.

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