So auch beim Jugendturnier in Bludenz, wo er die Vorarlberger Auswahl als Spielführer anführt. Mannschaftskapitän, für den Hohenemser mehr als nur jener Spieler, der den Gegner begrüßt, der die Platzwahl vornimmt. Für mich ist das etwas Besonderes, für mich ist das Verantwortung, sagt der Stürmer in einem Tonfall, dass man ihm sofort glaubt.
Dabei gehört er abseits des Platzes nicht zu den Lauten, ist eher ruhig, wenn ich nicht gereizt werde. Auf dem Platz allerdings kennt er nur ein Ziel, das gegnerische Tor. Als Stürmer kann man schon einmal egoistisch sein, hat der erst 16-Jährige früh erkannt. In die Wiege gelegt wurde ihm das Talent von Papa Konrad, der selbst über Jahre hinweg dem runden Leder verfallen war. So erinnert sich auch seine erste Trainerin Jasmine Breitenberger an den Sprössling, der mit vier Jahren erstmals beim Training des VfB Hohenems auftauchte. Anfangs noch Tormann (So lange die Schüsse nicht zu fest waren) fand er über all die Jahre den Weg über das Mittelfeld in die Spitze. Und dort eifert er vor allem seinem Lieblingsstürmer Thierry Henry nach. Ballgewandtheit und Treffsicherheit des Franzosen im Arsenal-Dress imponieren Klammer. Doch nicht England, sondern vielmehr Italien ist sein Fußballer-Traumland. Profikicker, das steht für ihn fest, soll später sein Beruf sein – und das am liebsten im Ausland.
Matura in einem Jahr
Den Spagat zwischen Schule und Training meistert der Emser derzeit mit jener Leichtigkeit, die ihn bei den Spielen im Verwerten von Torchancen auszeichnet. Eigentlich bin ich ein guter Schüler und tue mir beim Lernen leicht, macht sich der Schüler des Sportgymnasiums in Schoren auch nicht viel Gedanken über die Matura, die ihn in einem Jahr erwartet. Vielmehr kann er gewissen Fächern durchaus Spannendes abgewinnen. Geschichte etwa – vor allem die Zeitepoche des römischen Imperiums (Dieser Abschnitt fasziniert mich total) hat es ihm angetan.
Gut 34 Stunden verbringt er während der Woche in der Schule, sieben Stunden davon sind sportspezifisch. Als Mitglied der BNZ-U-17-Elf kommen noch sechs Trainingseinheiten dazu und am Wochenende die Spiele – und da warten schon mal Österreich-Touren auf Klammer und Co.
ZUR PERSON
Adrian Klammer