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Gesucht: Selbstvertrauen

In der Vorbereitung auf das freundschaftliche Länderspiel des Fußball-Nationalteams gegen die Schweiz am Mittwoch (20:30 Uhr) in Innsbruck wird der psychologischen Komponente besondere Bedeutung beigemessen.    

“Wir müssen uns auf dieses Match nicht nur auf dem Platz, sondern auch mental vorbereiten”, erklärte Teamchef Josef Hickersberger. Am Sonntag hatten die ÖFB-Kicker in Gesprächen mit den Mentalbetreuern Günter Amesberger und Wolfgang Hartweger noch einmal die Liechtenstein-Partie Revue passieren lassen. “Die Spieler haben vor dem Spiel großen Druck gespürt”, meinte Hickersberger. Das mühsame 2:1 von Vaduz wurde noch einmal analysiert. Die Fehler dürfen sich gegen die Schweiz nicht wiederholen, “denn wenn es nur darum geht, keinen Fehler zu machen, kann man nicht gut Fußball spielen. Wir müssen Selbstvertrauen gewinnen, genau das ist es, was uns fehlt.”

Ein Grund für die Favoritenrolle der Schweizer sei auch deren mentale Stärke. “Die Schweiz hat derzeit unglaubliches Selbstvertrauen und die Unterstützung des ganzen Landes. Dieser Unterschied wird in Innsbruck zu sehen sein. Daher braucht die Mannschaft die Unterstützung der Fans”, erklärte Hickersberger im Rahmen der letzten Pressekonferenz im Teamcamp in Tschagguns. Wacker-Innsbruck-Kapitän Ferdinand Feldhofer bat die Anhänger, “uns fair zu behandeln und ein bisschen Geduld zu zeigen, auch wenn nicht alles sofort klappt. Wir werden uns hundertprozentig zerreißen. Wir alle, Fans und Spieler, haben bei der EURO ein großes gemeinsames Ziel. Um das zu erreichen, brauchen wir unbedingt die Unterstützung der Fans.”

Seine Spieler müssten nun lernen, mit dem öffentlichen Druck gerade im Hinblick auf die EURO 2008 umzugehen, betonte der Teamchef weiter. Der 58-Jährige hofft auf ein achtbares Resultat gegen die Schweiz. “Ein Unentschieden wäre für uns zum jetzigen Zeitpunkt ein sehr gutes Ergebnis, aber wir gehen in das Spiel, um zu gewinnen.”

Einiges falsch gelaufen in letzten Jahren
In einem Interview hat der ehemalige Teamchef Didi Constantini den Ist-Zustand des Nationalteams kritisiert. Für Constantini ist es nicht nachvollziehbar, warum der ÖFB einen derart großen Trainerstab benötigt. Er bemängelt, dass eine Generation zuerst verwöhnt und dann verurteilt wird. “Wir erziehen die Spieler zur Nichtverantwortung und dann wollen wir alle, dass sie mit 21, 22 Jahren Verantwortung zeigen. Mittlerweile wissen wir, wenn ein Spieler Durchfall hat, aber nicht, warum er eine Flanke hinters Tor schlägt”, meinte Constantini. Den Schuldigen sieht er aber nicht alleine in Teamchef Hickersberger.

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