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Gestand seiner Mutter Mord an Lindh

Der als Verdächtiger im Mordfall Anna Lindh inhaftierte 24-Jährige soll einem Bericht der Boulevardzeitung „Expressen“ zufolge die Tat seiner Mutter gegenüber gestanden haben.

Der psychisch kranke Mann habe dabei auch Einzelheiten der Tat geschildert. Über eine Freundin der Mutter soll diese Information an die Polizei weitergeleitet worden sein. Der Pressebericht blieb bisher unbestätigt.

Der 24-jährige Mordverdächtige hat nach Angaben seines Anwalts von vergangener Woche bisher den Mord an Anna Lindh abgestritten. Laut schwedischen Medienberichten liegen gegen ihn schwerwiegende Indizien, darunter solche auf Grund einer DNA-Analyse vor. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben nur noch gegen den 24- Jährigen.

Seitdem bekannt geworden ist, dass der Mord an der schwedischen Außenministerin Anna Lindh offenbar von einem psychisch kranken Mann begangen wurde, ist das psychiatrischen Pflegesystem in Schweden ins Kreuzfeuer der Medien geraten. Der 24-Jährige soll unmittelbar nach dem Mord in einem Krankenhaus um psychologische Hilfe ersucht haben, die ihm angeblich verweigert wurde, weil er den Verantwortlichen nicht ausreichend krank erschien.

Mehr als die Hälfte aller Fälle von Mord und Totschlag werden in Schweden von Menschen begangen, bei denen eine psychische Störung diagnostiziert wurde. Das ergab eine Studie des Karolinska Instituts, die in den Jahren 1998-2000 in ganz Schweden anhand von 324.000 Gewaltverbrechen erstellt wurde. Die Tageszeitung „Dagens Nyheter“ berichtete am Dienstag in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf die Studie weiters, dass bei knapp der Hälfte der psychisch gestörten Täter diese Diagnose im Zusammenhang mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch gestellt wurde.

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