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Geringer Promifaktor beim Jägerball in der Hofburg

Der bereits seit April des Vorjahres ausverkaufte 89. Jägerball des "Grünen Kreuzes", ging am Montag als bunter, ausgelassener Abend zu Ende.
89. Jägerball in der Wiener Hofburg

Der Jägerball zählt seit Jahren zu den Ballnächten mit dem größten Promifaktor – ausgerechnet heuer blieben aber die Promis der Wiener Hofburg fern! Dafür kam einer, auf den man immer zählen kann, wenn es das nötige Rampenlicht gibt: Baumeister Richard Lugner. “Ich bin Schürzenjäger und Anastasia ist das letzte Wild, das ich erlegen durfte. Da hab ich die Fangeisen ausgelegt”, scherzte der Society-Löwe im Gespräch mit der APA. Die junge Frau an Lugners Seite zeigte sich ebenfalls bestens gelaunt. “Meine Eltern sind große Jagd-Fans. Ich war selber öfter mit, aber mich haben mehr die After-Jagdpartys interessiert. Das ist ja fad zwischen Weinstöcken zu stehen und auf irgendwas zu warten”, meinte sie.

Treffsicher gaben sich auch Vizekanzler Josef Pröll und Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (beide V). Beide haben erst vor kurzem ihr letztes Wild erlegt. “Bei mir war es ein Wildschwein am 4. Jänner”, sagte Pröll. Auf Berlakovichs Abschussliste stand zu Silvester ein Reh, das er im Burgenland schoss. Er tausche generell gerne den Hochstand gegen den Ballsaal: “Tänze bei der Hitze sind ärger als jagen bei minus zehn Grad”, gestand er gegenüber der APA.

Wenig mit der Jagd am Hut hat Tirols Landeshauptmann Günther Platter (V), der mit seinem Bundesland die Patronanz des Jägerballs über hatte. “Ich bin überhaupt kein Jäger, schätze diese aber sehr. Es gibt immer wieder Probleme mit dem Wildbestand oder mit Forstschäden, daher ist es wichtig, dass man hier auch die Jagd dementsprechend würdigt.”

Umso besser gefiel ihm die Eröffnung der Schützenkompanie Jerzens, die im wahrsten Sinne des Wortes den Startschuss für die Ballnacht gab: “Es ist etwas ganz besonders, wenn die Tiroler in die Hofburg mit dem Militär und den Schützen einziehen und dann geschossen wird”, sagte Platter. “Aber wir sind in freundschaftlicher Absicht hier.”

Unter der Politprominenz fand sich auch der “jugendliche Aufputz” des Vizekanzlers: Die 26-jährige “Superpraktikantin” Reez Wollner, die gleich am ersten “Arbeitstag” eine Nachtschicht einlegen musste, dem Vizekanzler aber unmittelbar nach der Eröffnung im Getümmel entwischte.

Das Sinnieren um die Wirtschaftskrise war am Jägerball 2010 wieder verstummt. Während man im Vorjahr noch bemüht war, die wirtschaftliche Bedeutung der Bälle hochzureden, hat man in diesem Jahr wieder beruhigt zum Champagnerglas gegriffen – und auch die Dirndl und Trachtenkostüme wurden nach einem turbulenteren Jahr wieder pompöser, länger und festlicher.

Zielsicher gestylt zeigte sich vor allem die Jugend, die etwa 40 Prozent der über 6.000 Gäste ausmacht. Erstmals fanden die Ballbesucher heuer auch in der Spanischen Hofreitschule Platz.

Auf der Pirsch in der Hofburg war auch Dompfarrer Toni Faber, Magna-Chef Sigi Wolf, Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh in Begleitung von Ehemann Andreas Treichl (Erste Group) oder Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad. Unter den Stammgästen fanden sich wie nahezu jedes Jahr die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner, Isabella und Rudi Klausnitzer oder “profil”-Herausgeber Christian Rainer. Von den heimischen Politikern zeigten sich u.a. Justizministerin Claudia Bandion-Ortner (V), Wirtschafts-Staatssekretärin Christine Marek oder FPK-Chef Uwe Scheuch.

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