AA

Gerichtsmediziner: Drogen führten zu Whitney Houstons frühem Tod

Herzprobleme und Kokain-Einnahme trugen zu Unfalltod des US-Popstars bei
Herzprobleme und Kokain-Einnahme trugen zu Unfalltod des US-Popstars bei ©AP
Über die Menge an Kokain im Körper von Whitney Houston machten die Gerichtsmediziner in Los Angeles keine Angaben. Aber sie ließen keine Zweifel daran, dass die Droge für den Tod der Sängerin mit verantwortlich war.
Im Beverly Hilton tot aufgefunden
Whitney Houstons bewegtes Leben
Bilder: Musikdiva Whitney Houston
Video: Best of Whitney Houston
Die Karriere von Whitney Houston
Familie, Fans und Promis nehmen Abschied
Tochter von Whitney ins Krankenhaus eingeliefert
"Sie war so voller Leben": Whitney Houston ist tot

“Wir wissen, dass sie eine Herzkrankheit hatte und dass sie chronisch Kokain konsumierte. Wenn es diese beiden Faktoren nicht gegeben hätte, wäre sie wahrscheinlich nicht in der Badewanne ertrunken”, sagte Craig Harvey, Sprecher der Gerichtsmedizin, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.

Der tragische Tod einer Souldiva

Houston war am 11. Februar in einem Hotelzimmer in Beverly Hills leblos in der Badewanne entdeckt worden. Die Sängerin starb im Alter von 48 Jahren. Die Ermittler hatten ein Verbrechen ausgeschlossen. Der Tod wurde als Unfall eingestuft. Dem Bericht zufolge hatte die Sängerin auch Spuren von Marihuana, Beruhigungsmitteln und anderen Medikamenten im Körper. Der abschließende Obduktionsbericht mit mehr Einzelheiten soll voraussichtlich in zwei Wochen veröffentlicht werden.

Kurz vor dem Ertrinken in der Badewanne einer Hotelsuite in Beverly Hills muss Houston noch zu Kokain gegriffen haben, wie die Obduktion den Angaben zufolge ans Licht brachte. Sie war eine “chronische” Drogenkonsumentin, so Harvey. In Kombination mit verengten Gefäßen durch eine arteriosklerotische Herzerkrankung habe das zum Kollaps geführt, möglicherweise durch einen Herzanfall, der im Wasser tödlich endete. Dass auch noch Spuren von Marihuana, Beruhigungsmitteln, muskelentspannenden Pillen und anderen Medikamenten in Houstons Körper gefunden wurden, war eher Nebensache. Diese Mengen seien zu gering gewesen, um den Tod der 48-Jährigen herbeizuführen, erklärte Harvey.Nach dem Tod von Michael Jackson im Juni 2009 mussten seine Angehörigen und Fans zwei Monate auf den Autopsiebericht warten. Eine “akute Vergiftung” mit dem Narkosemittel Propofol kostete dem “King of Pop” das Leben, befanden die Gerichtsmediziner damals. Die traurige Wahrheit über Houstons Tod kam innerhalb von knapp sechs Wochen. Das Ergebnis dieser Autopsie sei keine “echte Überraschung” gewesen, sagte Harvey.

Todesnachricht schockierte die Welt

Obwohl Houston in den letzten zehn Jahren mehr mit Alkohol und Drogen als mit Musik und Filmen, mehr mit Entziehungskuren als mit Hits Schlagzeilen gemacht hatte, war die Todesnachricht doch ein Schock. Augenzeugen beschrieben, dass die Künstlerin noch Tage zuvor munter und fröhlich mit ihrer Tochter im Hotelpool gebadet habe.

Bei der Gospel-Trauerfeier für Houston eine Woche nach ihrem Tod war Angehörigen und Promi-Gästen wie Kevin Costner, Mariah Carey und Stevie Wonder der Schock noch anzusehen. Einen Monat nach dem Tod zollte Houstons einzige Tochter, Bobbi Kristina (19), ihrer Mutter in einem Fernsehinterview Tribut. “Sie war nicht nur eine Mutter, sie war eine beste Freundin, sie war wie eine Schwester”, sagte sie der Talk-Moderatorin Oprah Winfrey. In der letzten Nacht vor Houstons Tod habe sie noch in den Armen ihrer Mutter geschlafen.

Whitney: “Ich will leben”

Alkohol, Drogenmissbrauch und Entzug waren die Kehrseite von Houstons glanzvoller Karriere mit Hits wie “I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)” und “I Will Always Love You”. 2002 hatte sie ihre Suchtprobleme erstmals öffentlich eingestanden. Auf die Frage der TV-Journalistin Diane Sawyer, ob Alkohol, Marihuana, Kokain oder Pillen ihr Problem seien, sagte Houston, sie habe zeitweise alles auf einmal eingenommen. “Ich bin keine Person, die sterben will. Ich bin eine Person, die Leben in sich hat und die leben will”, beteuerte Houston.

Zuletzt soll sie 2011 auf Entzug gegangen sein. Sie werde wegen Alkohol- und Drogenproblemen behandelt, teilte ihre Sprecherin im vorigen Mai mit. “Whitney nimmt freiwillig an dem Programm teil, um damit ihren langjährigen Genesungsprozess zu unterstützen”, hieß es damals in einer Erklärung.

30 Jahre vor Houstons Tod hatte die Kokain-Überdosis von John Belushi Hollywood aufgerüttelt. Der amerikanische Komiker und “Blues Brothers”-Star hatte sich im Hotel Chateau Marmont Heroin und Kokain gespritzt. Er starb am 5. März 1982 im Alter von 33 Jahren. 1993 starb der Nachwuchsstar River Phoenix (“Die Flucht ins Ungewisse”) auf einem Bürgersteig vor einem Nachtclub in Hollywood. Die Gerichtsmediziner fanden eine tödliche Menge Kokain und Morphium im Körper des 23-Jährigen. 1997 wurde der Schauspieler Chris Farley nach einer Überdosis Kokain tot in seiner Wohnung gefunden. Er war wie sein Kollege Belushi 33 Jahre alt.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Promis
  • Gerichtsmediziner: Drogen führten zu Whitney Houstons frühem Tod
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen