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Gericht untersucht neue Verluste bei "Uni-Bonds"

Der 18. Verhandlungstag im BAWAG-Prozess hat pünktlich mit der gesonderten Einvernahme des erfolglosen Investmentbankers Flöttl begonnen.

Im Mittelpunkt der Befragung stehen diesmal die schlussendlich ebenfalls verlustreichen Uni-Bonds-Veranlagungen der BAWAG durch Flöttl. Nur Ex-BAWAG-Aufsichtsratspräsident Günter Weninger und Ex-KPMG-Wirtschaftsprüfer Robert Reiter durften zu Beginn der Flöttl-Einvernahme im Gerichtssaal verbleiben, alle anderen der insgesamt neun Angeklagten mussten den Saal verlassen.

Ihre Bezeichnung verdanken die „Uni-Bonds“ dem Umstand, dass die Trägergesellschaften alle Namen US-amerikanischer Universitäten trugen: Columbia, Fordham, Huntington, Madison, Pace, West End und York. Die BAWAG zeichnete sieben Anleihen zu insgesamt 350 Mio. Euro, das gesamte Kapital floss wieder an die Ross Global Markets Fund Ltd. von Flöttl. Zusätzlich sorgten Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner, sein späterer Nachfolger Johann Zwettler und Ex-BAWAG-Generalsekretär Peter Nakowitz für weitere Mittel von 80 Mio. Euro.

Die Gelder wurden im Jahr 2000 von Flöttl wieder teils in hochriskante Zinsswaps investiert. Im August 2000 kam es zu ersten Verlusten, im Herbst war bis auf einen Rest von 13,6 Mio. Euro das gesamte Kapital verloren. Effiziente Kontrollmechanismen der Bank habe es wieder nicht gegeben, so die Anklageschrift. Für alle neun Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Die heutige Verhandlung wird auch von einer Gruppe von rund 30 Polizeischülern verfolgt, die knapp vor Verhandlungsbeginn auf der Galerie Platz genommen haben. Das Besucherinteresse ist relativ hoch, der Große Schwurgerichtssaal ist gut zur Hälfte besetzt.

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