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Gericht schickte Sberbank Tschechien in Konkurs

Ein Gericht in Prag schickte die Sberbank CZ in Konkurs.
Ein Gericht in Prag schickte die Sberbank CZ in Konkurs. ©Photo by Jure Makovec / AFP (Symbolbild)
Das Prager Stadtgericht hat die Sberbank Tschechien in Konkurs gehen lassen. Die Bank ist nicht in der Lage, ihre Schulden zu begleichen, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur CTK.
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Ende Juni verzeichnete die Sberbank Tschechien Zehntausende von Gläubigern, deren Verbindlichkeiten sich auf 61,8 Mrd. Kronen (2,51 Mrd. Euro) beliefen. Laut Daten vom Juni beliefen sich die seit mehr als 30 Tagen überfälligen Schulden auf insgesamt 42,3 Mrd. Kronen.

Prager Stadtgericht ordnet Anhörung Anfang Oktober an

Das Gericht hat angeordnet, dass am 6. Oktober eine Anhörung zur Überprüfung der angemeldeten Forderungen stattfinden soll. Jirina Luzova bleibt Insolvenzverwalterin. Das Gericht hatte das Insolvenzverfahren gegen die Sberbank CZ Ende Juli eröffnet, nachdem die Bank einen Insolvenzantrag gestellt hatte.

Nationalbank hatte Sberbank Tschechien die Lizenz entzogen

Die Tschechische Nationalbank (CNB) hatte am 28. Februar mit dem Entzug der Lizenz begonnen, als sich die Lage der Bank wegen des Abflusses von Einlagen im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine verschlechterte. Anfang Mai hatte die CNB dann eine endgültige Entscheidung über den Entzug der Banklizenz der Sberbank CZ getroffen. Das Prager Stadtgericht schickte die Bank daraufhin in die Liquidation.

Der Nominalwert der Vermögenswerte der Bank beläuft sich auf etwa 61,6 Mrd. Kronen. Insolvenzverwalterin Luzova sieht die Kreditforderungen als den wertvollsten Vermögenswert der Bank an. Es handelt sich um insgesamt über 49.000 Kredite, deren ungefährer Buchwert bei über 51 Mrd. Kronen liegt.

Sberbank Tschechien gehört größter russischer Bank

Die Sberbank CZ gehört über die Sberbank Europe mit Sitz in Wien, die derzeit abgewickelt wird, zu der größten russischen Bank Sberbank. Die russische Bank steht wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf der Sanktionsliste der EU. Nach Angaben des dem tschechischen Finanzministerium unterstellten Financial Analytical Office (FAU) ist die russische Sberbank zwar formal Eigentümerin der tschechischen Einheit, kontrolliert sie aber nicht. Aus diesem Grund unterliegen die Vermögenswerte der tschechischen Bank nicht den Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden.

(APA/Red)

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