Ein Berufungsgericht in La Coruna ordnete nun die Einleitung eines Verfahrens gegen den damaligen Chef der Schifffahrtsbehörden an. Die Richter hoben nach Medienberichten vom Dienstag eine Entscheidung der Ermittlungsrichterin Veiras auf, die das Verkehrsministerium im März von einer Mitschuld freigesprochen hatte. Veiras hatte die Entscheidung der Behörden als “klug und vernünftig” bezeichnet. Das Berufungsgericht wies diese Einschätzung zurück und ordnete an, den damaligen Behördenchef wegen des Verdachts einer “schweren kriminellen Fahrlässigkeit” zur Verantwortung zu ziehen.
Wegen der “Prestige”-Katastrophe ermittelt die spanische Justiz noch gegen drei Besatzungsmitglieder des Tankers. Vor einem Gericht in New York ist ein zweites Verfahren wegen der “Prestige”-Katastrophe anhängig. Dort hatte der spanische Staat einen Schadenersatz von rund 735 Millionen Euro von einem US-Unternehmen verlangt, das dem Tanker die Seetüchtigkeit bescheinigt hatte.