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Gericht: Behörde an Prestige-Katastrophe mitschuld

Tanker nach Unfall aufs Meer hinaus geschleppt
Tanker nach Unfall aufs Meer hinaus geschleppt ©APA (epa)
Die größte Umweltkatastrophe in Spanien vor knapp sieben Jahren ist möglicherweise von den Behörden des Landes mitverschuldet worden. Der mit 77.000 Tonnen Schweröl beladene Tanker "Prestige" war am 13. November 2002 vor der spanischen Atlantikküste leckgeschlagen. Die Schifffahrtsbehörde ordnete an, das Schiff auf das Meer hinausschleppen zu lassen. Dort zerbrach die "Prestige" und sank.

Ein Berufungsgericht in La Coruna ordnete nun die Einleitung eines Verfahrens gegen den damaligen Chef der Schifffahrtsbehörden an. Die Richter hoben nach Medienberichten vom Dienstag eine Entscheidung der Ermittlungsrichterin Veiras auf, die das Verkehrsministerium im März von einer Mitschuld freigesprochen hatte. Veiras hatte die Entscheidung der Behörden als “klug und vernünftig” bezeichnet. Das Berufungsgericht wies diese Einschätzung zurück und ordnete an, den damaligen Behördenchef wegen des Verdachts einer “schweren kriminellen Fahrlässigkeit” zur Verantwortung zu ziehen.

Wegen der “Prestige”-Katastrophe ermittelt die spanische Justiz noch gegen drei Besatzungsmitglieder des Tankers. Vor einem Gericht in New York ist ein zweites Verfahren wegen der “Prestige”-Katastrophe anhängig. Dort hatte der spanische Staat einen Schadenersatz von rund 735 Millionen Euro von einem US-Unternehmen verlangt, das dem Tanker die Seetüchtigkeit bescheinigt hatte.

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