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Geretteter Gorilla Zeytin wird bald in Afrika ausgewildert

Zehn Monate nach seiner Rettung wird Gorilla Zeytin aus dem Polonezköy-Zoo in Istanbul nach Nigeria zurückgebracht.
Zehn Monate nach seiner Rettung wird Gorilla Zeytin aus dem Polonezköy-Zoo in Istanbul nach Nigeria zurückgebracht. ©APA
Zehn Monate nach seiner Rettung wird Gorilla Zeytin aus dem Polonezköy-Zoo in Istanbul nach Nigeria zurückgebracht. Ein Zeichen im Kampf gegen Wildtierhandel.

Ein junger westlicher Flachlandgorilla mit dem Namen Zeytin umklammert zärtlich seinen Pfleger im Polonezköy-Zoo nahe Istanbul. Das Bild entstand am 3. September 2025 – zehn Monate nach seiner dramatischen Rettung. Damals war das Affenkind in einem kritischen Zustand, traumatisiert und erschöpft von einer gefährlichen Schmuggelreise, die ihn bis in die Türkei führte.

Heute zeigt sich ein völlig anderes Tier. Die Pfleger berichten, Zeytin habe sich nicht nur körperlich erholt, sondern auch emotional gefestigt. Bald soll er, wie türkische Behörden bestätigen, in seine ursprüngliche Heimat Nigeria zurückgebracht werden.

Laut CITES-Abkommen (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen) ist der Handel mit geschützten Tierarten streng reglementiert. Die Rückführung Zeytins nach Afrika ist Teil dieser internationalen Verpflichtung, bedrohte Arten zu schützen und geschmuggelte Tiere wieder in ihre natürlichen Lebensräume zu integrieren.

Zeytin gilt als Vertreter der westlichen Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) – einer Tierart, die laut Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft ist. Die genauen Umstände seines Schmuggels sind bislang nicht vollständig geklärt, doch es wird davon ausgegangen, dass er in jungen Jahren seiner Familie entrissen wurde – ein typisches Vorgehen im illegalen Wildtierhandel, bei dem Muttertiere oft getötet werden, um an den Nachwuchs zu gelangen.

Im Zoo in Polonezköy hat Zeytin jedoch eine zweite Chance erhalten. Für seine Pfleger ist der Abschied bittersüß: "Er ist uns ans Herz gewachsen, aber wir wissen, dass er dorthin gehört, wo er herkommt", sagt ein Mitarbeiter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die geplante Rückkehr Zeytins nach Nigeria ist ein Hoffnungsschimmer – für den Artenschutz, für die Aufklärung von Wildtierkriminalität und für alle, die sich für das Überleben bedrohter Arten einsetzen.

(VOL.AT)

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