Gerahrenquelle Gastherme: Junge Frau erstickt
Bei heißem Wetter mutieren Gaskombithermen und Gasdurchlauferhitzer zur Gefahrenquelle: Das Kohlenmonoxid kann nicht abziehen und strömt zurück in den Raum – schon in geringen Mengen kann es tödlich wirken. Am Montag erlitt in Wien eine 20-jährige Frau beim Duschen eine solche Vergiftung und erstickte. In den vergangenen Tagen wurden 27 Personen mit einer Kohlenmonoxidvergiftung in die Wiener Spitäler eingeliefert.
Bei normalen Temperaturen ziehen die heißen Abgase, die bei der Gasverbrennung entstehen, nach oben ab. Bei Hitze ist die Luft am Dach aber heißer als die Abgase – in der Folge ziehen diese nicht ab, sondern strömen wieder zurück in den Raum. Vor allem bei kleinen Bädern und bei schlechter Belüftung kann das schnell zum Problem werden, denn Kohlenmonoxid ist farb-, geruch- und geschmacklos”, so der Wiener Feuerwehrdirektor Friedrich Perner. Bemerkbar ist es erst bei Übelkeit und Kopfweh – dann sollte man aber schnell handeln und lüften, frischen Sauerstoff einatmen und die Rettung rufen.”
Laut Perner blockiere das Kohlenmonoxid die Sauerstoffaufnahme im Körper und könne so schon in kleinen Mengen irreversible Schäden anrichten oder sogar zum Tod führen. Um Unfälle zu vermeiden ist es bei sommerlichem Wetter sehr wichtig, Räume mit solchen Thermen möglichst andauernd zu belüften. Außerdem sollten Thermen – wie gesetzlich vorgeschrieben – ein Mal jährlich von Fachleuten gewartet werden – je schlechter sie gewartet sind, desto schlechter wird nämlich auch das Gas verbrannt. Sind Thermen stark verschmutzt, kann auch der Abgasaustrittswächter, über den moderne Geräte verfügen, nicht auslösen, was eine zusätzliche Gefahr birgt.
Es gibt bereits ein Opfer zu beklagen: Am Sonntagabend erstickte eine 20-jährige Frau in Wien-Leopoldstadt beim Duschen. In Folge der Kohlenmonoxid-Vergiftung kam es zu einem Herzstillstand, der schließlich den Hirntot auslöste”, so Reinhard Krepler, ärztlicher Direktor des AKH Wien. Die Ärzte hätten alles unternommen, um die Frau zu retten, die Bemühung seien aber leider erfolglos gewesen.