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Generation Z massiv betroffen: Zwei Drittel der jungen Frauen erhalten Dickpics

Generation Z massiv betroffen – fast 70 % erhalten sexuelle Inhalte
Generation Z massiv betroffen – fast 70 % erhalten sexuelle Inhalte ©CANVA (Symbolbild)
Digitale Belästigung ist für viele Frauen Alltag: Eine aktuelle Studie zeigt, wie weit verbreitet das Versenden unerwünschter sexueller Bilder ist – besonders bei der Generation Z. Ab September wird das strafbar.

Laut einer repräsentativen Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent haben 37 % der österreichischen Frauen zwischen 14 und 75 Jahren bereits unerwünschte sexuelle Inhalte erhalten. Besonders betroffen ist die Generation Z: 68 % der jungen Frauen berichten von entsprechenden Erfahrungen – oft nicht nur einmal. Im Median erhielten Betroffene fünf solcher Nachrichten oder Bilder.

"Digitale Belästigung betrifft nicht nur Einzelfälle, sondern ist ein weitverbreitetes Phänomen – insbesondere unter jungen Frauen", sagt Andrea Berger, Communications Managerin bei Marketagent. Die Studie unterstreicht laut Berger den akuten Handlungsbedarf.

Abscheu und Ärger statt Neugier

Unerwünschte intime Bilder lösen bei den meisten Frauen starke Ablehnung aus:

  • 65 % reagieren mit Ekel,
  • 42 % mit Verärgerung,
  • 12 % fühlen sich bedroht,
  • nur 1 % sieht ein solches Bild als Kompliment.

Ein Drittel der Betroffenen assoziiert Dickpics mit einem Sandsturm – unangenehm, chaotisch, mit Fluchtreflex. Andere vergleichen das Gefühl mit einem plötzlichen Regenschauer (23 %) oder einem bedrohlichen Gewitter (21 %).

Blockieren, melden, löschen

Die Reaktionen der Betroffenen sind klar:

  • 67 % blockieren den Absender sofort,
  • 40 % melden das Profil bei der Plattform,
  • 32 % ignorieren die Nachricht.

Insbesondere jüngere Frauen setzen stärker auf technische Abwehrmaßnahmen. Ältere Nutzerinnen löschen Nachrichten häufiger direkt.

Strafbarkeit ab September 2025

Mit dem Beschluss des Nationalrats wird das unaufgeforderte Versenden intimer Bilder in Österreich ab September 2025 strafbar. Für Andrea Berger ist das ein "längst überfälliger Schritt" – auch Plattformbetreiber müssten stärker in die Pflicht genommen werden.

Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent, stellt klar: "Ein Dickpic ist kein Flirt oder Kompliment, sondern eine Grenzüberschreitung." Männer sollten wissen, dass die Reaktionen meist Ablehnung und digitale Abwehr sind – keine Zustimmung.

Digitale Selbstverteidigung ist Alltag

Um sich zu schützen, setzen viele Frauen auf Vorsicht:

  • 57 % sind bei unbekannten Kontakten grundsätzlich zurückhaltend,
  • 51 % vermeiden das Teilen persönlicher Daten,
  • 37 % öffnen keine Bilder von Fremden,
  • 58 % würden als Plattformbetreiber Dickpic-Absender sofort sperren.

"Digitale Grenzüberschreitungen hinterlassen nicht nur emotionale Spuren, sondern verändern auch das Nutzungsverhalten", betont Studienleiterin Lena Emberger.

KI als Hoffnungsträger

Ein Blick in die Zukunft zeigt technologische Erwartungen:

  • 54 % hoffen auf KI-Lösungen, die intime Inhalte automatisch blockieren,
  • 40 % erwarten strengere Gesetze,
  • 22 % wünschen sich mehr gesellschaftliche Aufklärung.

(VOL.AT)

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