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Generalstreik in Spanien

In Spanien hat am Donnerstag ein Generalstreik begonnen. Die beiden großen Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT riefen 15 Millionen Beschäftigte zur Niederlegung der Arbeit auf.

Der Ausstand richtet sich gegen eine Reform der Arbeitslosengesetze. Die Arbeitnehmerorganisationen sehen in den Plänen der Regierung einen drastischen Einschnitt in das soziale Netz und verlangen ihre Rücknahme.

Spaniens Ministerpräsident Jose Maria Aznar warf den Gewerkschaften vor, mit dem Streik dem Ansehen des Landes in Europa Schaden zuzufügen. Der Streik findet einen Tag vor dem Beginn des EU- Gipfels in Sevilla statt. Er ist der erste Generalstreik, seit Aznar 1996 an die Regierung kam.

Tausende Urlauber mussten wegen des Streiks ihre Urlaubsreisen nach Spanien verlegen. Die Reiseunternehmen hatten einen großen Teil ihrer für Donnerstag vorgesehenen Flüge auf Mittwoch vorgezogen oder auf Freitag verschoben. Damit wollten sie ein Chaos auf den Flughäfen von Mallorca und anderen spanischen Ferienorten vermeiden.

Zu Beginn des 24-stündigen Ausstandes waren die Auswirkungen nicht abzusehen. Nach Umfragen unterstützte etwa die Hälfte der Spanier den Streik. Experten gingen davon aus, dass der Wirtschaft Ausfälle im Wert von 250 Millionen Euro entstehen würden. Im Baskenland hatten einzelne Gewerkschaften bereits am Mittwoch zu einem Generalstreik aufgerufen. In einzelnen Orten wie in der Gegend um die Küstenstadt San Sebastian brachten die Streikenden das Wirtschaftsleben weitgehend zum Stillstand. In anderen Teilen des Baskenlands wurde der Aufruf nur wenig befolgt.

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