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Generalstreik in Argentinien gegen Inflation

Ein Großteil der argentinischen Gewerkschaften hat zu einem Generalstreik gegen den inflationären Kaufkraftverlust aufgerufen. Zum Auftakt der jährlichen Tarifrunde wollen die Gewerkschaften mit dem 24-Stunden-Streik am Donnerstag Druck für eine höhere Gehaltsanpassung ausüben. Nach rund 30 Prozent Inflation 2013 wird in diesem Jahr ein noch stärkerer Preisanstieg erwartet.


In den ersten beiden Monaten von 2014 wurde eine Inflation von akkumuliert 7,2 Prozent gemessen. Die Regierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat zudem eine starke Erhöhung der Gas- und Strompreise angekündigt, um die Kosten der Energie-Importe zu senken.

Die Regierung hat den Streik als politisches Manöver der Opposition abgekanzelt. Die Gewerkschaften wollten den ehemaligen Kabinettschef Sergio Massa für seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2015 aufbauen, erklärte der derzeitige Kabinettschef Jorge Capitanich. Massa unterstützte bis 2010 die Regierung Cristina Kirchners und ihres verstorbenen Vorgängers und Ehemanns Néstor Kirchner.

Die Gewerkschaften sind in Argentinien stark zersplittert. Der Streik wurde vor allem von Dienstleistungsgewerkschaften ausgerufen. Es wird ein Stillstand der meisten öffentlichen Transportmittel erwartet. Die regierungsfreundlichen Gewerkschaften der Bau- und Metallarbeiter sowie die der Autoindustrie haben sich indessen gegen den Streik ausgesprochen. Linke Basisbewegungen könnten jedoch einen Teil der Belegschaften dieser Sektoren zur Teilnahme an dem Protest mitreißen.

Die Lehrer der Provinz Buenos Aires, die größte Argentiniens, haben im März nach einem 17-tägigen Streik bereits in ihrer Tarifrunde eine Gehaltserhöhung von 31 Prozent durchgesetzt. Die Handels- und Bankangestellten, deren Gewerkschaften sich nicht dem Streik angeschlossen haben, vereinbarten am Dienstag mit den jeweiligen Unternehmerkammern Gehaltsanpassungen von rund 30 Prozent.

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