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Generalstreik gegen Berlusconis Bildungsreform

Italiener protestieren gegen Bildungsreform.
Italiener protestieren gegen Bildungsreform. ©APA (epa)
Mit einem Generalstreik im Schulbereich haben die Gewerkschaften auf die Verabschiedung einer umstrittenen Bildungsreform der Regierung Berlusconi reagiert. Das Schulpersonal legte am Donnerstag aus Protest gegen die Reform die Arbeit nieder, die die Streichung von 133.00 Stellen vorsieht. Schüler und Studenten, die seit Tagen gegen die Reform protestierten, gingen auf die Straßen.

In Rom versammelten sich seit dem frühen Donnerstag trotz heftigen Regens Tausende von Demonstranten auf der Piazza della Repubblica. Hunderte von Bussen und Sonderzügen wurden aus ganz Italien organisiert, um die Demonstranten nach Rom zu bringen. In vielen anderen Städten sind Protestkundgebungen vorgesehen.

Die von Unterrichtsministerin Mariastella Gelmini verfasste Reform wurde wie erwartet am Mittwoch vom Senat gebilligt. Da die Reform bereits am 9. Oktober von der Abgeordnetenkammer abgesegnet worden war, kann sie jetzt in Kraft treten. Bei einer Demonstration gegen die Reform in Rom kam es am Mittwoch zu Krawallen, bei denen vier Personen verletzt wurden. Mehrere Studenten wurden festgenommen.

Die umstrittene Reform sieht die Streichung von 87.000 Lehrerstellen und 44.500 Jobs im administrativen Schulbereich innerhalb der nächsten drei Jahre vor, was dem Staat Einsparungen im Wert von sieben Prozent der jährlichen Ausgaben für die Schulen bescheren soll. Berlusconi will außerdem das Budget der Universitäten kürzen.

Die Gewerkschaften und die Oppositionsparteien behaupten, die Regierung Berlusconi wolle dem öffentlichen Schulwesen Geldmittel entziehen, um das private Bildungssystem zu fördern. Die Regierung erwidert, dass die Reform aus Spargründen notwendig sei, da die Zahl der Lehrer pro Schüler in Italien zu den niedrigsten der Welt zähle.

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