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"Gemma, gemma. Das Wien Museum im Aufbruch": Letzte Ausstellung dreht sich um Museum selbst

Der Entwurf für die Neugestaltung des Wien Museum steht schon länger.
Der Entwurf für die Neugestaltung des Wien Museum steht schon länger. ©CWR ARCHITEKTEN
Bald wird es das Wien Museum nicht mehr geben - zumindest nicht in der bekannten baulichen Form. Vor der Sanierung stellt es sich selbst noch einmal in den Mittelpunkt.

Das Wien Museum ist schon bald Geschichte – zumindest in der gewohnten baulichen Form. Denn das Haus am Karlsplatz wird in den kommenden Jahren saniert und erweitert. Vor der vorübergehenden Schließung widmet sich das Stadtmuseum sich selbst. Unter dem Titel “Gemma, gemma. Das Wien Museum im Aufbruch” zeigt man einen Einblick in die Vielfalt des Programms, der zum Teil auch ein Ausblick ist.

Letzte Ausstellung vor Schließung

“Das ist unsere letzte Pressekonferenz vor der Schließung”, verwies Direktor Matti Bunzl bei der Präsentation am Mittwoch auf die historische Bedeutung des Termins. Er zeigte sich aber zugleich überzeugt, noch eine Ausstellung zu präsentieren, “die unseren Besuchern viel Spaß machen wird”. Konkret besteht die Schau aus fünf höchst unterschiedlichen Präsentationen.

Zum Einstieg gibt es einen Ausblick auf die Zukunft der Institution. Zu sehen sind etwa Renderings und Modelle des Erweiterungsprojekts. Der denkmalgeschützte Bau von Oswald Haerdtl wird im Zuge der Arbeiten grundlegend saniert und aufgestockt.

Im nächsten Raum der Ausstellung werden Teile von Oskar Laskes Wandfries “Die Arche Noah” präsentiert. Das mit farbenfrohen Tierdarstellungen geschmückte Werk war 1918 für das Kriegswaisenheim in Rodaun angefertigt und 1943 der Stadt Wien übergeben worden. Ein Teil des 80 Meter langen Monumentalgemäldes wurde bereits restauriert und wird nun gezeigt – wobei gleichzeitig Schaurestaurierungen von noch unbehandelten Abschnitten vorgenommen werden.

Als Vorschau auf eine bereits für das neue Wien Museum geplante, Karl Schwanzer gewidmete Ausstellung werden Fotodokumente präsentiert. Der Nachlass des Architekten wurde im Mai erworben. Ausgestellt sind nun Bilder dreier Hauptwerke: sein Wohnhaus in Wien, die BMW-Bauten in München und die Österreichische Botschaft in Brasilia.

Der Verein der Freunde des Wien Museums wird in der Schau ebenfalls gewürdigt. Versammelt werden wichtige Einkäufe der vergangenen Jahre, die mit Unterstützung des Vereins ermöglicht wurden. Dazu gehört etwa ein Gemälde vom Begräbnis Gustav Mahlers – geschaffen von niemand geringerem als dem Komponisten und Maler Arnold Schönberg. Im fünften Raum werden schließlich 100 Jahre Republiksgeschichte in zehn Abschnitte eingeteilt, wobei jeweils ein charakteristisches Objekt präsentiert wird. Ausgewählt wurde etwa ein Kleid von Conchita Wurst oder ein Tennisschläger von Bruno Kreisky.

Letzte Schau bis 3. Februar

Die letzte Schau im unsanierten Museum dauert bis 3. Februar. Dann wird geschlossen – und ausstellungstechnisch ins MUSA beim Rathausplatz übersiedelt. Wer sich beim Museumsdirektor persönlich über das künftige Wien Museum informieren möchte, kann dies übrigens im Rahmen der Gemma, gemma-Schau ebenfalls tun: Matti Bunzl wird dort jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr zugegen sein und eine “öffentliche Sprechstunde” abhalten – offenbar mit durchaus mulmigem Gefühl. “Es kann sein, dass ich das noch sehr sehr bereue”, meinte er heute.

(APA/Red)

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