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Gemeinsame Armee

Mehr als 40 Staaten haben sich am Samstag beim Gipfel der Afrikanischen Union im libyschen Syrte auf die Gründung einer gemeinsamen afrikanischen Armee geeinigt.

Die Staats- und Regierungschefs verabschiedeten eine entsprechende Initiative von Libyens Revolutionsführer Muammar el Gaddafi. Vorgesehen ist eine Art Eingreiftruppe, die bei inneren Konflikten helfen und aus insgesamt vier im Norden, Westen, Süden und Osten des Kontinents stationierten Brigaden bestehen soll. Das berichteten Delegierte am Samstag in der libyschen Hafenstadt.

Welche praktischen Auswirkungen dieser Beschluss haben wird, bleibt jedoch abzuwarten, da weder über das Kommando dieser Truppe noch über die Frage, welches Land wie viele Soldaten stellen soll, konkret entschieden wurde. Diplomaten erklärten in Syrte, darüber solle bei der nächsten Konferenz der Organisation im kommenden Juli diskutiert werden.

Gaddafi, der bei seiner Eröffnungsrede am Freitag vor den Gefahren eines neuen „Kolonialismus” gewarnt hatte, hält eine gemeinsame Armee für einen wichtigen Schritt zur Überwindung der „Schwäche” des Kontinents. Vor allem seit mehrere Initiativen des libyschen Staatschefs in der Arabischen Liga nicht ernsthaft berücksichtigt wurden, versucht Gaddafi, Libyens Rolle im afrikanischen Kontext zu stärken.

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