Die Stärkung der Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror müsse Priorität haben, sagte der Monarch. Über einen geplanten Verhaltenskodex gegen Terror, den man beim Gipfel eigentlich verabschieden wollte, herrscht weiter Uneinigkeit. Der spanische König betonte, das vorrangige Ziel der Zusammenarbeit im mediterranen Raum müsse ein gerechter und dauerhafter Friede sein, und forderte zu mehr Zusammenarbeit beim Thema Einwanderung auf. Die Migrationsströme müssen – und darüber herrscht weitgehend Einigkeit – in geordneten Bahnen verlaufen, das wäre letztlich für alle Seiten von Vorteil.
Auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ging in seinem Statement auf den Kampf gegen den Terror ein. Terrorismus sei eine gemeinsame Bedrohung, die daher auch gemeinsam angegangen werden müsse. Der Barcelona-Prozess habe trotz aller Kritik Fortschritte gebracht, sagte der Bundeskanzler nach Angaben seiner Sprecherin. Im Nahost-Friedensprozess könne die EU-Mittelmeerkooperation Unterstützung bieten, sicher aber kein Ersatz dafür sein. Die EU brauche jedenfalls starke Partner in der arabischen Welt, betonte Schüssel.
Die Arbeitssitzung der Staats- und Regierungschefs soll in eine Gipfelerklärung sowie der Verabschiedung eines Arbeitsprogramms für die nächsten fünf Jahre münden. Ob auch ein dreiseitiger Verhaltenskodex gegen Terror von den Euromed-Partnern angenommen wird, war Montag Vormittag weiter offen. Die arabischen Länder wollen nach Angaben aus Delegationskreisen bei der generellen Verurteilung von Terror das Recht, auf Widerstand gegen eine Besatzungsmacht ausnehmen. Zum Abschluss des Gipfels ist noch ein gemeinsames Mittagessen der Staats- und Regierungschefs geplant.
Zusätzlich zu den 25 EU-Staaten nehmen Bulgarien, Rumänien, Kroatien und die Türkei sowie Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon, Israel und Palästina an dem Gipfeltreffen teil. Der deutsche Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament Hans-Gert Pöttering, der mit einer Delegation des Europaparlaments nach Barcelona gekommen war, sagte auf Journalistenfragen, die Abwesenheit der meisten Staatschefs der arabischen Länder sei bedauerlich und nehme dem Treffen ein Stück seiner Bedeutung, bedeute aber nicht, dass der Barcelona-Prozess keine Zukunft habe.