Gelungene Premiere “Leberkäs und rote Strapse”

Göfis. (koe) Bereits seit 1952 gibt es die Laienspielgruppe Göfis.Zum 60-Jahr Jubiläum gelang es ihnen, ein überaus humorvolles Theaterstück im bis auf den letzten Platz ausverkauften Vereinshaussaal gekonnt zu präsentieren. Bei diesem Lustspiel ging man der Frage nach, was zu tun ist , wenn sich die Langeweile im Eheleben eingeschlichen hat. Die Göfner Laienspielgruppe hatte sich seit August bestens vorbereitet und alle Beteiligten fieberten der ersten Aufführung entgegen. Außer dem Einstudieren der Rollen waren auch die Bühnenbilder (Herbert Hammerer, Martin Huber, Dietmar Gort , Wilfried Burtscher) eine echte Herausforderung. Es gelang, eine stimmige Atmosphäre zu schaffen. Ansprechend schon das erste Szenenbild, wo durch eine angedeutete Mauer und wechselnde Beleuchtung die Szenerie Männer und Frauen dargestellt wurde.
Gute Rollenbesetzung
Gleich zu Beginn, als sich vier Damen (Sieglinde Mathis, Heidi Baur, Elke Ledetzky) beim Kaffeeklatsch mit der Friseurin (Teresa Lampert) über ihren Alltag und ihre Männer unterhalten und über echte und gefärbte Blondinen tratschen, wird deutlich: Sie führen ein total langweiliges Leben, erwarten “noch dreißig Jahre nix” und haben im Stillen eine Wut auf ihre Partner, denen sie die Schuld an diesen Zuständen geben. Zur gleichen Zeit treffen sich die entsprechenden Gatten (Herbert Staffler, Josef Nägele, Franz Widowitz) nebenan, um in ähnlicher Weise über ihre lustlosen Frauen herzuziehen. Bundschuh, der Finanzbeamte, hat außerdem noch beruflichen Frust, denn sein neuer Vorgesetzter, ein studierter Piefke (Daniel Allgäuer), quält ihn mit seiner Genauigkeit. Mit dem aussichtslosen Eheleben kann es so nicht weitergehen, das ist Liane (Katharina Mayer) klar. Die pfiffige junge Dame ermuntert die frustrierten Ehefrauen, einmal einen Ausflug zu wagen, und zwar nach Dornbirn in ihre Bar.
Turbulenzen bis zum Ende
Regisseurin Jutta Hammerer gelang es, ein äußert unterhaltsames Stück im Vorarlberger Dialekt mit so manchem Bonmot aus dem wirklichen Leben gekonnt in Szene zu setzen und traf mit der Auswahl voll ins Schwarze. Flippig die Szene, wie die vier Männer zur Musik der Rolling Stones und Deep Purple abrocken, anstelle mit ihren Angetrauten und einer Flasche Bier auf dem Sofa „Musikantenstadl“ zu sehen. Aber auch die vier Damen, perfekt geschminkt, aufgetakelt und eingekleidet von Elke Ledetzky und Fabio Gagliano bringen die noch nicht erkannten eigenen Ehemänner, getarnt als italienische Geschäftsleute, mit ihren Verführungskünsten beinahe um den Verstand. Das hilflose, aber originelle italienische Kauderwelsch rief bei der Aufführung Lachsalven hervor. Natürlich waren weitere Turbulenzen vorprogrammiert. Am Ende aber kam es wie es kommen musste, das sei aber an dieser Stelle nicht verraten. So gut wie nie musste Souffleuse Renate Köpruner einspringen. Auch die Technik mit Dietmar Gort, Mathias Baur, Armin Dietrich, Josef Nägele und all den weiteren Mitarbeitern vor und hinter der Bühne klappte hervorragend. Außerdem spielten noch Herbert Hammerer, Martin Huber, Manuel Martin und Mario Allgäuer als Barbesucher mit.
Keine Strapse
Rote Strapse gab es in diesem Stück nicht zu sehen, obwohl sich vieles um dieses Textilprodukt und ihre Trägerinnen drehte, dafür wurde feiner heißer Leberkäse von der Meistermetzgerei Hosp aus Satteins in der Pause serviert. Wenn Sie einen garantiert humorvollen Theaterabend im Göfner Vereinshaus mit wehmütigen Erinnerungen an eine Zeit, als die Männer noch lange Haare und Schlaghosen trugen, nicht versäumen wollen, dann gibt es noch
weitere Aufführungen
Freitag, 26.10.2012 – 20.00 Uhr
Samstag, 27.10.2012 – 20.00 Uhr
Sonntag, 28.10.2012 – 19. 00 Uhr
Samstag 03.11. 2012 – 20.00 Uhr
Sonntag 04.11. 2012 – 19.00 Uhr
Samstag, 10.11.2012 – 20.00 Uhr
Kartenreservierungen: Raiba Göfis – Tel. 05522/73793
Restkarteninfo an den Aufführungstagen: 0680/2385062 bis 18.30 Uhr