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Geldscheine über Afghanistan

Über Südafghanistan haben amerikanische Transportflugzeuge Berichten von Bewohnern zufolge 100-Dollar-Scheine statt der gewohnten politischen Flugblätter abgeworfen.

Wie Augenzeugen berichteten, steckten je zwei Hunderter in weißen Briefumschlägen mit einem Foto des amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Ein Teil der kostbaren Fracht sei vom Wind auch über die Grenze ins benachbarte Pakistan abgetrieben worden. Die Menschen dort hätten sich um die weißen Umschläge heftige Prügeleien geliefert, berichtete Abdul Hadi, ein Bewohner des pakistanischen Grenzortes Khaman.

In Südafghanistan, vor dem Krieg eine Hochburg der radikal-islamischen Taliban, tauchten in den vergangenen Wochen wiederholt amerikanische Flugblätter auf, die den geistlichen Führer der Taliban, Mullah Mohammed Omar, als Hund zeigten, der von dem Extremisten Osama bin Laden an der Leine geführt wird. Den Adressaten der Flugblätter wurde erklärt, bei Omar und Bin Laden handle es sich um Terroristen, und wer die beiden verstecke, werde ein „schreckliches Ende“ nehmen.

Die USA machen Bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, die Anlass für den Krieg gegen Afghanistans Taliban ab 7. Oktober waren. Ob Mullah Omar und Bin Laden noch leben und wo sie sich versteckt halten, ist unbekannt. Die USA haben auf Bin Laden und seine angeblichen Komplizen 25 Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt.

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