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Geistlicher missachtete Kontaktverbot

Laut Kirche sei es in dem Fall nie um sexuellen Missbrauch gegangen. Mittlerweile hat der Priester den Missbrauch von drei Buben gestanden.

Der wegen Missbrauchs verhaftete Priester aus Salzgitter ist bereits 2006 ins Visier des Bistums gerückt, weil er mit einem Buben in einem Bett übernachtet hat. Nach einem Protest der Familie sei dem Geistlichen ein Kontaktverbot auferlegt worden, das dieser vor wenigen Wochen durchbrochen habe, bestätigte das Bistum am Mittwoch. Daraufhin habe das Bistum den Priester erneut an das Kontaktverbot erinnert. Es sei weder damals noch jetzt Rede von sexuellem Missbrauch gewesen, betonte der Bistumssprecher. Fünf Jahre lang hat sich der Geistliche den Angaben zufolge an die klare Ansage der Kirche gehalten. Er hat inzwischen den Missbrauch dreier Buben gestanden. 

Als sich dieselbe Familie 2010 im Zuge des Missbrauchskandals erneut wegen der gemeinsamen Übernachtung in einem Bett von 2006 meldete, legte das Bistum der Staatsanwaltschaft die Sache zur Prüfung vor. Diese sah kein strafbares Handeln und stellte die Ermittlungen ein. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Hildesheim am Mittwoch erklärte, hatte das Bistum den Sachverhalt anonym unterbreitet, ohne den Namen des Priesters zu nennen.

Weihbischof Heinz-Günter Bongartz will in der betroffenen Gemeinde in Salzgitter an diesem Sonntag den Gottesdienst leiten. Anschließend wolle er sich dem Gespräch mit Gemeindemitgliedern stellen, teilte das Bistum mit. Bongartz war am Dienstagabend bereits zu einem Gespräch mit dem Gemeinderat zusammengekommen.

Die Polizei ist weiter mit der Auswertung umfangreicher Unterlagen beschäftigt, die sie in der Wohnung des Geistlichen sichergestellt hatte. Zunächst hätten sich daraus keine Hinweise auf weitere Missbrauchsfälle ergeben, die Auswertung werde aber noch eine ganze Zeit in Beschlag nehmen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.

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