Die Radio-Verkehrsredaktionen berichteten über die bereits 16. diesbezügliche Meldung. Die meisten waren während der Woche am Vormittag in der falschen Fahrtrichtung unterwegs.
Seit Jahresbeginn – einige Teilstücke der neuen Verbindung wurden schon vor April befahren – wurden Ö3 16 Geisterfahrer auf der jetzt insgesamt 16 Kilometer langen Strecke gemeldet. Der bisherige Spitzenreiter in diesem Jahr, die Südautobahn (A2) im Wörthersee-Gebiet, brachte es im gleichen Zeitraum auf 22 Meldungen, allerdings bei einer Länge von 45 Kilometern, erläuterte die Verkehrsredaktion auf APA-Anfrage.
Als Hauptverursacher sehen die Ö3-Verkehrsexperten die Knotenbereiche Vösendorf und Schwechat. Eine Verkehrspsychologin und auch die Autobahnpolizei hätten festgestellt, dass es sich meist nicht um klassische Geisterfahrer handle, sondern vielmehr um überforderte Lenker, die sich mit den Gegebenheiten bei den beiden Knotenpunkten nicht zurecht finden. Zum einen lieferten die dort angebrachten Schilder besonders zahlreiche Informationen auf einmal, weil es sich um große Verkehrsknoten handelt, zum anderen sei es eben eine neue, für viele noch ungewohnte Strecke. Und schließlich seien auf der viel befahrenen Verbindung Richtung Osten auch besonders viele ortsunkundige, weil ausländische Fahrer unterwegs, lauten die Erklärungen.
Asfinag reagiert
Seit der Eröffnung Ende April haben sich auf der S1 schon Dutzende Unfälle ereignet, einer davon endete am 7. August für eine 24-jährige Ungarin tödlich. Die Asfinag hat darauf reagiert und Arbeiten zur Entschärfung von Gefahrenstellen begonnen.
Das wahre Problem sehen wir darin, dass viele Touristen, die das erste Mal auf der S1 fahren, sich nicht auskennen, falsch fahren und dann zurückschieben. Das wird selbstverständlich als Geisterfahrt gewertet. Das sagte Asfinag-Sprecherin Alexandra Vuscina-Valla am Dienstag in einer Reaktion zum dem Bericht über die zahlreichen Geisterfahrten auf der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) und berief sich dabei auf Untersuchungen ihres Unternehmens.