Geiselnehmer von Beslan berichtet
Scharfschützen hätten auf zwei Geiselnehmer geschossen, die Bombenzünder in den Händen gehalten hätten, sagte Nur Paschi Kulajew nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ITAR-Tass. Bei der Erstürmung des Gebäudes waren Anfang September 330 Geiseln ums Leben gekommen. Auch 31 der 32 Täter wurden von Sicherheitskräften getötet.
Nach der Explosion der ersten Bomben sei der Anführer, den Kulajew Oberst nannte, in die Turnhalle der Schule gekommen und habe sein Mobiltelefon zerschmettert. Er habe gerufen „Sie werden kein Mitleid haben. Wir kämpfen bis zur letzten Patrone“. Kulajew berichtete auch von Streitigkeiten unter den Geiselnehmern. So hätten einige keine Kinder als Geiseln nehmen wollen, andere hätten ein nahe gelegenes Polizeirevier stürmen wollen. Unter den Geiselnehmern waren seinen Angaben zufolge zwei Frauen.
Angehörige der Opfer erhoffen sich von Kulajew Aufklärung über die Erstürmung der Schule, deren Einzelheiten auch acht Monate später noch im Dunkeln liegen. Kulajew werden Mord und Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe vorgeworfen. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Das Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof von Nordossetien findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt.