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Geiselnehmer drohen mit Maßnahmen

Die tschetschenischen Rebellen drohen mit schwerwiegenden Maßnahmen um 5.00, 6.00 oder 7.00 Uhr.

Die Journalistin Anna Politkowskaja, die als Unterhändlerin im Moskauer Geiseldrama dient, sagte am Freitag: „Uns wurde (von den Rebellen) dauernd gesagt, wenn ihnen kein konkreter Plan für einen Abzug russischer Truppen aus Tschetschenien vorgelegt werde, würden sie mit den schwerstwiegenden Maßnahmen um 5.00, 6.00 oder 7.00 Uhr morgens drohen.“

Der russische Präsident Wladimir Putin müsse selbst sagen, dass er den Krieg in Tschetschenien beende. Anschließend müsse der Abzug der russischen Truppen aus der Kaukasus-Republik verifiziert werden.

Politkowskaja hatte fünf Stunden lang mit den tschetschenischen Rebellen im Moskauer Musical-Theater verhandelt hatte. Sie erklärte, die Kidnapper wollten der Regierung nicht viel Zeit geben, auf ihre Forderungen einzugehen. Zuvor hatten die Geiselnehmer damit gedroht, sie wollten am (morgigen) Samstag vom Morgengrauen an mit der Erschießung ihrer Gefangenen beginnen.

Putin hatte sich zuvor zu Verhandlungen mit Tschetschenien über eine Beendigung des Krieges bereit erklärt. Er machte aber keine Andeutungen, welche politischen Lösungen er sich vorstellen könnte. Politkowskaja erklärte, die Geiselnehmer forderten den sofortigen Truppenabzug aus zumindest einer Region der Kaukasus-Republik. Wenn Russland nachweislich so viel guten Willen zeige, würden die Gefangenen freigelassen.

Zuvor hatte einer der Geiselnehmer im aserbaidschanischen Fernsehen erklärt, man werde einer etwaigen Erstürmung des Theaters seitens der russischen Sicherheitskräfte mit Sprengstoff entgegen treten. Bomben seien im gesamten Gebäude deponiert worden. „Wir sind auf alles vorbereitet“, sagte der Kidnapper.

Etwa 40 tschetschenische Geiselnehmer halten in einem Moskauer Theater seit Mittwochabend bis zu 700 Menschen fest. Unter den etwa 75 Ausländern ist auch eine Österreicherin.

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