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Geiselnahme in Saudiarabien

Bei einer Geiselnahme in einem Krankenhaus im Süden Saudiarabiens sind am Dienstag mindestens ein Polizist und drei der Kidnapper getötet worden.

Vier saudiarabische Sicherheitskräfte seien bei einem Schusswechsel mit den Geiselnehmern in der Stadt Dschisan leicht verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Riad der amtlichen Nachrichtenagentur Spa. Ein Mitarbeiter des König-Fahd-Krankenhauses hatte zuvor telefonisch mitgeteilt, mindestens vier Geiselnehmer seien während der Belagerung durch die Sicherheitskräfte getötet worden. Zwei weitere seien schwer verletzt und würden auf der Intensivstation behandelt. Den Angaben zufolge hielten die Täter mehrere Menschen, darunter Kranke und Angestellte, in ihrer Gewalt.

Der Ministeriumssprecher erklärte, der Einsatz der Sicherheitskräfte dauere noch an. Er bezeichnete die Kidnapper als „Terroristen“, machte zunächst aber keine weiteren Angaben zu den Hintergründen der Geiselnahme. Die Männer seien mit Maschinengranaten und Handgranaten bewaffnet gewesen. Zwei der Geiselnehmer hätten sich den Sicherheitskräften ergeben. Aus Regierungskreisen verlautete, einer der Festgenommenen sei ein gesuchtes mutmaßliches Mitglieder radikalislamischen Organisation El Kaida.

Dem Krankenhausmitarbeiter zufolge drangen die Täter in der Früh in großer Zahl in das Gebäude ein und verbarrikadierten sich im Innern und auf den Dächern eines Blocks des Krankenhauskomplexes. Nach Angaben von Anwohnern waren die Angreifer von einer nahe gelegenen Farm in das Krankenhaus gestürmt, nachdem sie dort in der Morgendämmerung von Polizisten aufgespürt worden waren.

Dschisan liegt an der Grenze zum Jemen und gilt als Hochburg radikaler Moslems. Die saudiarabische Regierung ist seit einem Selbstmordattentat im Mai mit 35 Toten in der Hauptstadt Riad verstärkt gegen Extremisten vorgegangen. Dabei wurden mehr als 200 Menschen festgenommen und große Mengen Waffen sichergestellt. Für den Anschlag in Riad wird die El Kaida des Moslem-Extremisten Osama bin Laden verantwortlich gemacht.

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