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Geiselnahme in Manila blutig beendet

Blutiges Ende eines Geiseldramas auf den Philippinen: Sechs Insassen eines Touristenbusses sind am Montag in der Hauptstadt Manila getötet und sechs weitere verletzt worden, nachdem ein ehemaliger Polizist das Fahrzeug in seine Gewalt gebracht hatte. Nach mehr als zehnstündigem Nervenkrieg erschossen Einsatzkräfte den Mann.
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Polizei beendete Geiselnahme in Manila

Weltweit übertragene Fernsehbilder hatten über Stunden hinweg die vergeblichen Versuche von Spezialkräften gezeigt, in den Bus zu gelangen. Der philippinische Innenminister Jesse Robredo sagte, die Regierung sei über das blutige Ende tief betrübt.

Das Geiseldrama hatte in der Früh begonnen, als der mit einem M16-Sturmgewehr bewaffnete Kidnapper die 25 Menschen in dem Bus in seine Gewalt brachte – vier Philippiner sowie 20 Touristen und einen Reiseleiter aus China. Nach Angaben eines Polizeisprechers war der Mann im Jänner wegen schweren Fehlverhaltens aus dem Polizeidienst entlassen worden. Er habe nichts falsch gemacht und wolle wieder eingestellt werden, die Verantwortlichen sollten seinen Fall prüfen, forderte der Geiselnehmer nun bei den Verhandlungen. Während der Gespräche ließ er neun Menschen frei, darunter mehrere Kinder.

Nachdem stundenlange Verhandlungen ergebnislos geblieben waren, spitzte sich die Lage zu. Der Mann gab schließlich an, aus Wut zwei der Touristen erschossen zu haben. Daraufhin versuchten die Spezialkräfte, in den Bus zu gelangen – unter anderem, indem sie mit Hämmern und Äxten auf die Tür einhieben.

Der Fahrer des Reisebusses konnte vor dem Eingreifen der Polizei flüchten. Nachdem der Kidnapper am Abend von Beamten erschossen worden war, zeigten die Fernsehbilder, wie bei strömendem Regen Menschen aus dem Bus stiegen oder getragen wurden, etliche Rettungswagen fuhren heran. Zuvor hatte es mehrere Schusssalven gegeben, die Aufnahmen zeigten zudem Rauchschwaden im Bus – möglicherweise von einer Gaspatrone.

Die Behörden in Hongkong kündigte an, ein Flugzeug nach Manila zu schicken – an Bord Verwandte der toten und verletzten Touristen. Auch Vertreter der Regierung und Ärzte sollten mit auf die Philippinen fliegen.

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