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Geiseln versehentlich bei US-Anti-Terror-Einsatz getötet

Der US-Präsident übernimmt die volle Verantwortung
Der US-Präsident übernimmt die volle Verantwortung
Bei einem amerikanischen Anti-Terror-Einsatz an der afghanisch-pakistanischen Grenze sind nach Angaben des Weißen Hauses im Jänner versehentlich zwei westliche Geiseln getötet worden. Dabei habe es sich um einen US-Bürger und einen Italiener gehandelt, teilte ein Regierungssprecher am Donnerstag in Washington mit. US-Präsident Barack Obama entschuldigte sich bei den Familien der getöteten Geiseln.


“Keine Worte können ihren Verlust aufwiegen”, sagte Obama in Washington. Er übernehme die volle Verantwortung für alle Operationen gegen den Terrorismus. Bei diesem Einsatz seien Fehler gemacht worden und er wolle, dass die Öffentlichkeit darüber informiert werde. Die Geheimdienste hätten trotz intensiver Aufklärung nicht gewusst, dass die beiden Al-Kaida-Geiseln aus den USA und Italien in dem angegriffenen Gebäude gewesen seien. “Ich bereue zutiefst, was passiert ist”, sagte Obama.

Bei einem US-Militäreinsatz im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet sind zwei westliche Geiseln des Terrornetzwerks Al-Kaida versehentlich getötet worden. US-Präsident Barack Obama sprach am Donnerstag den Familien des US-Bürgers Warren Weinstein und des Italieners Giovanni Lo Porto sein Beileid und die “tiefste Entschuldigung” aus.

“Wir werden die Lehren identifizieren, die aus dieser Tragödie gezogen werden können”, sagte Obama in einer kurzen Fernsehansprache. “Wir werden unser Äußerstes tun, um sicherzustellen, dass sich das nicht wiederholt.” Allerdings bestand Obama darauf, dass die Einsätze im Einklang mit dem Gesetz gestanden hätten. Im “Nebel des Krieges” könnten manchmal “tödliche Fehler” passieren.

Nach Informationen des “Wall Street Journal” starben Warren Weinstein und Giovanni Lo Porto bei einem Drohnenangriff des US-Geheimdienstes CIA. Das Weiße Haus sprach von einem “Anti-Terror-Einsatz” im Jänner, der sich gegen ein Al-Kaida-Lager gerichtet habe. Dabei seien die Geiseln “versehentlich” getötet worden. “Worte können unser Bedauern über diese schreckliche Tragödie nicht beschreiben”, hieß es in der Erklärung.

Bei dem Militäreinsatz wurde den Angaben zufolge ein weiterer US-Bürger getötet, der ein ranghohes Mitglied von Al-Kaida gewesen sein soll. Außerdem sei ein mutmaßliches Al-Kaida-Mitglied mit US-Pass bei einem anderen Militäreinsatz im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ums Leben gekommen. Die Angriffe hätten allerdings nicht den beiden Männern gegolten. “Wir hatten keine Informationen, die auf ihre Anwesenheit an den Orten hingewiesen hätten”, hieß es.

Vor zwei Jahren hatte die US-Regierung erstmals eingeräumt, dass bei Drohnenattacken auch mutmaßliche Terroristen mit US-Staatsbürgerschaft getötet wurden. US-Bürgerrechtsaktivisten kritisieren, dass die Regierung mit den gezielten Tötungen ohne Prozess gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße.

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