Das Geheimnis um den Film wurde so gut gehütet, dass manche sogar an der Existenz des Streifens zweifelten. Aber es gibt ihn!
1970 engagierten die Mitglieder der britischen Band den Filmemacher Robert Frank, um die Vorbereitung und die anschliessende US-Tournee zu dokumentieren. Der Film sollte das Erscheinen des Doppelalbums «Exile on Main Street» begleiten. Die Publikumserwartungen waren hoch: Die letzte US-Tournee der Stones wurde mit dem desaströsen Gratiskonzert im kalifornischen Altamont beendet, bei dem ein Fan von als Security-Personal angestellten Mitgliedern der Hells Angels zu Tode geprügelt wurde.
Zwischen 1970 und 1972 gefilmt, gelang es Frank, die Stones in allen möglichen Situationen aufzunehmen: auf der Bühne, in Hotelzimmern, im Flugzeug. Der Film ist unkommentiert und zeigt ziemlich krude Bilder, darunter auch etliche Sex- und Drogenszenen.
In Erinnerung bleiben das eher unwillige Groupie im Tourflugzeug oder der allzu inszenierte TV-Wurf von Keith Richards. Das Resultat, nach einem obskuren Rolling-Stones-Song «Cocksucker Blues» (‘Schwanzlutscher Blues’) betitelt, soll die Band und Produktionsfirma dermassen schockiert haben, dass sie die Ausstrahlung bisher verhinderte. Allerdings behaupten andere Quellen, dass die Band keine Probleme mit dem Inhalt gehabt hätte, sondern mit der Qualität des Films. Vor allem Letzteres soll die Produktionsfirma beanstandet haben über weite Strecken ist der Streifen schlicht unanschaubar, sterbenslangweilig. Doch Dank seinem Ruf genoss der Filme über Jahrzehnte hohes Ansehen in Insiderkreisen, wo wenige Kopien als Bootlegs zirkulierten bis heute. Der Streifen ist nun auf YouTube zu sehen. Quelle: 20.min.ch
The Rolling Stones mit Honky Tonk Woman