Der Brief, der mit Vornamen und Kürzeln unterzeichnet ist, wurde am Samstag vom Internet-Portal “Vatican Insider” publik gemacht. Sie seien täglich einem “zerstörerischen Leiden” ausgesetzt, und bäten den Papst, “dass sich etwas ändert, nicht nur für uns, sondern zum Wohl der ganzen Kirche”, heißt es in dem Brief.Sie wünschten, dass diese Männer weiterhin ihre Berufung als Priester ganz ausfüllen könnten. Aber die Geheimhaltung schaffe eine heuchlerische Situation, die frustrierend sei. “Wir hoffen von ganzem Herzen, dass du unsere Liebe segnest”, so die Unterzeichnerinnen.
“Positive Erfahrungen überwiegen”
Papst Franziskus hat Priester wiederholt aufgefordert, den Zölibat in überzeugender Weise zu leben. Als Kardinal in Buenos Aires hatte Jorge Mario Bergoglio in einem Interview erklärt: “Derzeit bin ich für die Beibehaltung des Zölibats, mit allem pro und kontra, das damit zusammenhängt”; denn in den zehn Jahrhunderten überwögen die positiven Erfahrungen. Freilich handele es sich um eine “Frage der Disziplin und nicht des Glaubens”, sagte er in einem gemeinsamen Gesprächsbuch mit dem Rabbiner Abraham Skorka aus dem Jahres 2010.
Franziskus lehnt Doppelleben ab
Was Bergoglio nach eigenem Bekunden ablehnte, sei ein Doppelleben von Klerikern. “Wenn ein Priester mir sagte, eine Frau sei durch ihn schwanger, habe ich ihm deutlich gemacht, dass das natürliche Recht vor seinem Recht als Priester rangierte.” Er habe daher das Amt aufgeben müssen, um sich um das Kind zu kümmern, so der argentinische Erzbischof. (APA)
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