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Gegner Grödig weckt Emotionen

Altachs Patrick Scherrer kann heute in Grödig wohl mit einem Einsatz von Beginn an rechnen.
Altachs Patrick Scherrer kann heute in Grödig wohl mit einem Einsatz von Beginn an rechnen. ©Stiplovsek
Cashpoint SCR Altach will sich für Heimpleite revanchieren und mit einem Sieg zur Saison-Halbzeit von der Tabellenspitze lachen.
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Die Tabelle der Ersten Liga

Er war holprig, der Start in die Saison, doch seit nunmehr fünf Spieltagen lacht Cashpoint SCR Altach von der Tabellenspitze. Kein Wunder, ist doch die Mannschaft im zweiten Meisterschaftsviertel noch ungeschlagen. Sechs Siege und zwei Remis stehen zu Buche. Mit einem vollen Erfolg heute (18.30 Uhr) in Grödig soll der momentane Lauf fortgesetzt werden. Denn die Hütter-Elf will auch zur Saison-Halbzeit auf Platz eins stehen – als Herbstmeister. Die Partie selbst wird jedoch alles andere als ein „Spaziergang“ für den Spitzenreiter. Zum einen fehlt es noch an der Konstanz, um das lauf­intensive Spiel über 90 Minuten durchzustehen. Zum anderen haben die Salzburger im ersten Saisonduell gezeigt, dass sie durchaus in der Lage sind, Nadelstiche zu setzen. Hinzu kommt ein kleiner Platz, weshalb das Spiel über die Außen an Wichtigkeit gewinnt. „In erster Linie ist es notwendig, dass wir Brust zeigen – und das hat nichts mit dem System zu tun“, bringt es SCRA-Coach Adi Hütter auf den Punkt. Dabei überlegt er durchaus, die taktische Ausrichtung gegenüber dem Heimspiel gegen BW Linz (4-1-3-2) zu verändern. „Da waren wir extrem offensiv ausgerichtet, das war doch riskant“, zieht Hütter Bilanz. Heißt im Klartext wohl, dass er in Grödig wieder mit zwei Spielern auf der „Sechser“-Position beginnen wird. Hütter selbst wollte allerdings bezüglich Aufstellung und Taktik weder etwas bestätigen noch etwas dementieren.

Scherrer wohl in der Startelf

Neben Philipp Netzer, der nach seinem Seitenbandeinriss wohl noch länger fehlen wird, steht auch der gelbgesperrte Thorsten Schick nicht zur Verfügung. Somit muss Hütter auf den Außenpositionen handeln. Patrick Scherrer könnte damit erstmals in dieser Saison von Beginn an spielen. Nach langer Verletzungspause hat der 24-jährige Offensivspieler erst zwei Teileinsätze – insgesamt 88 Minuten – absolviert. Scherrer widerspiegelt damit ein Problem, mit dem die Altacher seit Saisonbeginn kämpfen: Immer wieder gab es verletzungsbedingte Ausfälle. Matthias Hopfer (22) etwa musste sich mühsam wieder herankämpfen, Christoph Schösswendter (23) und Daniel Schöpf (21) mussten Zwangspausen einlegen und Petr Vorsiek (32) sowie Hannes Eder (28) hätten nach längerer Spielpause sofort funktionieren sollen. „Einige mussten zudem lernen, dass die Anforderungen in Altach höher sind. Wir sind dazu verurteilt, zu gewinnen, die Fans dementsprechend anspruchsvoll“, nimmt der Coach seine Schützlinge in Schutz und stellt fest: „Fakt ist, dass wir vorne stehen – und uns das durch harte Arbeit auch verdient haben. Dass wir noch Luft nach oben haben, wissen wir.“

Pfeifenberger unter Druck

Während man sich also in Alt­ach auch von der Tabellenführung nicht blenden lässt und durchaus Verbesserungspotenzial sieht, so ist bei Gegner Grödig Feuer am Dach. Seit dem sensationellen Sieg in Alt­ach (2:1) am neunten Spieltag haben die Salzburger in acht Matches nur sechs Punkte geholt. In der Tabelle fiel die Elf von Trainer Heimo Pfeifenberger von Rang fünf auf Platz sieben zurück, und aktuell sind die Grödiger mit nur zwei Siegen das schwächste Heimteam der Liga. Damit wächst auch der Druck auf den Coach, wenngleich Grödigs Sportchef Christian Haas vor dem heutigen Spiel meint: „Altach ist als Titelanwärter auch bei Auswärtsspielen, nicht nur in der Untersbergarena, sondern in allen Stadien der Liga zu favorisieren.“ Und wie sieht Hütter die Situation des Gegners? „Damit beschäftigen wir uns nicht.“ Die Konzentration des SCRA-Trainers gilt seinem Team und vor allem der Suche nach dem zweiten „Sechser“. Zur Auswahl stehen: Hopfer, Vorisek und Philipp Hörmann.

 

Austrias Legionäre stets im Blickpunkt der Klubs

Vor dem Spiel ­heute (18.30 Uhr) in St. Pöl­ten aber lautet die Frage der Lustenauer Fans: Spielt Boller von Beginn an oder nicht?

Erst richteten sich alle Augen auf Sascha Boller, doch vor dem Spiel in St. Pölten steht nicht allein der 27-jährige Deutsche im Mittelpunkt. Zumal der Offensivspieler zuletzt nicht einmal erste Wahl war. Auch nach endgültig überstandener Krankheit wollte Austria-Coach Helgi Kolvidsson erst die letzten beiden Trainingseinheiten abwarten und die Entscheidung erst kurz vor Spielbeginn treffen. Derweil sind bei den Lustenauern andere Legionäre ins Blickfeld gerückt. Etwa Neuzugang Pierre Boya (27) und das Warten auf seine Freigabe durch den Weltverband. Inzwischen hat der ehemalige Nationalspieler Kameruns in dieser Angelegenheit sogar seinen Anwalt eingeschaltet. Aber auch Felix Roth lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf sich – aufgrund seiner Leistungen. Der 23-jährige Deutsche ist in einer sensationellen Form und derzeit wohl der wichtigste Faktor im Angriffsspiel der Grün-Weißen. Zu einem echten „Juwel“ hat sich Danilo Teodoro Soares entwickelt. Nachdem sich inzwischen zwei deutsche Bundesligaklubs – SC Freiburg und FSV Mainz 05 – für den 20-jährigen Brasilianer interessieren, hat Hubert Nagel das Gespräch mit dem zweikampfstarken Außenverteidiger gesucht. Dabei hat er ihm klargemacht, dass man in Lustenau auf ihn setzt, zumal der Vertrag bis 2014 läuft. „Ich habe ihn auch gefragt, ob er aufgrund des Interesses mehr Druck verspüre“, so Nagel. „Ein wenig“, lautete die Antwort des Südamerikaners. Deshalb lautet Nagels Ratschlag an Soares: „Schau, dass du weiter Höchstleistung bringst. Dann kommt alles von selbst.“

WUSSTEN SIE . . .

dass . . . Austria-Verteidiger Benedikt Zech gestern seinen 21. Geburtstag gefeiert hat? dass . . . der Kontakt zwischen Danilo Soares und Mainz über Austria-Trainer Helgi Kolvidsson lief? Möglicherweise wird der Brasilianer zu einem Probetraining eingeladen.

 

Im Kellerduell zählt nur ein Sieg

FC Lustenau empfängt heute um 18.30 Uhr im Reichshofstadion den TSV Hartberg.

Der 18. Spieltag bedeutet gleichzeitig Halbzeit in der „Heute für Morgen“ Erste Liga. Die Meisterschaft ist also noch lange nicht entschieden. Dennoch, für den FC Lustenau sowie den TSV Hartberg geht es im Duell der beiden Kellerkinder um sehr viel. Für die Klubs könnte die heutige Partie im Kampf um den Klassenerhalt schon richtungweisend werden.

Systemumstellung

„Die Zielsetzung ist klar. Wir wollen mit einem Sieg den Anschluss schaffen, um vielleicht ein, zwei weitere Vereine in den Abstiegsstrudel zu ziehen“, so FCL-Trainer Damir Canadi, der von einer starken Hartberger Offensive spricht. Gemeint ist vor allem Lukas Mössner, der in dieser Saison bereits sieben Mal getroffen hat. Aber auch die schnellen Außen­spieler erwähnt Canadi, der sein Team gegenüber den beiden Derbys etwas verändern wird. Der in dieser Woche verpflichtete Christian Haselberger wird neben Dennis Mimm in der Innenverteidigung spielen, Mario Bolter rückt auf die linke Abwehrseite und Marcel Holzmann kommt im 4-4-2-System neben Stefan Rieß zum Einsatz. Julian Rupp ist wie schon gegen die Austria auf der rechten Mittelfeldseite gesetzt. Im Tor wird Reuf Durakovic den gesperrten Andreas Lukse ersetzen.

Leistung abrufen

Ein Duell auf Augenhöhe erwartet auch Daniel Witteveen, mit sieben Treffern erfolgreichster Torschütze bei den Blau-Weißen. „Wir haben gemeinsam mittels Video die Hartberger analysiert. Ich denke, es wird ein Kampfspiel“, sagt der 26-Jährige und fügt hinzu: „Der mit dem größeren Siegeswillen wird heute den Platz als Gewinner verlassen.“ Witteveen ist trotz der bislang durchwachsenen Meisterschaft für die Zukunft optimistisch. „Wir haben genug Qualität im Team. Was uns fehlt, ist die Konstanz, um über mehrere Spiele unsere beste Leistung abzurufen. Wir haben schon öfters gezeigt, dass wir gegen jeden in dieser Liga bestehen können.“

Bilanz spricht für Hartberg

Eine Sonderleistung ist auch heute gegen die Steirer, bei denen Defensiv-Allroundler Robert Strobl gesperrt ist, dringend notwendig. Denn die Bilanz spricht für Hartbert: Im ersten Saisonduell gewann die Elf von Trainer Kurt Garger mit 2:0. In den letzten fünf Begegnungen konnte der FC Lustenau überhaupt nur einmal gegen Hartberg gewinnen. Nämlich am 30. Juli 2010, damals 2:1 in Hartberg. Reine Statistik, meint FCL-Coach Canadi. Der Wiener hat die beiden Derbyniederlagen gegen die Austria längst vergessen und ist auch sonst keiner, der gerne von der Vergangenheit spricht. „Was gewesen ist, kann man nicht mehr ändern. Wir haben uns diese Woche auf das Hartberg-Spiel gut vorbereitet. Mehr können wir nicht tun.“

(VN)

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