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Gegen Vertiefung der Donau

Gemeinsam mit Umweltexperten wandte sich am Montag Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (S) gegen Vorschläge, die Donau zwischen Wien und Hainburg von derzeit rund 2,2 Metern auf bis zu 2,9 Metern Mindestwassertiefe auszubauen.

Betreiber dieses Projektes sei Verkehrs-Staatssekretär Helmut Kukacka (V), obwohl der Ausbau ökologisch schädlich und ökonomisch fraglich sei, betonten die Beteiligten an Ort und Stelle.


Nun müsse man die Entscheidung treffen: „Ist die Donau Nationalpark, oder Schifffahrtsrinne“, unterstrich der Direktor des Naturhistorischen Museums, Bernd Lötsch. Das Ministerium wolle bis Ende 2006 entscheiden, einen „Frachtschiff-Highway“ zu bauen, der eine zehnjährige Großbaustelle im Naturschutzgebiet Donauauen zur Folge hätte. Und dies, obwohl selbst die internationale Donaukommission nicht mehr als 2,5 Meter Mindesttiefe in Trockenzeiten fordere, was ökologisch noch verträglich sei.


Diesen Kompromissvorschlag unterstützte auch Sima, die allerdings betonte, dass Wiens Einfluss in dieser Frage begrenzt sei. Sie sehe aber kein Argument für einen Ausbau des Teilstücks, wenn rechts und links davon geringere Tiefen gegeben seien.


Deshalb solle erst ein Masterplan für die gesamte Donau erstellt werden, bevor einzelne Projekte begonnen werden, forderte WWF-Experte Ulli Eichelmann. Durch einen einseitigen Ausbau von Seiten Österreichs werde ansonsten der Druck auf die angrenzenden Länder erhöht, ihre Donaugebiete an die neue Tiefe anzupassen.


Dabei sollte hingegen die Erneuerung der veralteten Flotte im Vordergrund stehen und nicht die Anpassung des Flusses an die Schiffe, so Eichelmann. Überhaupt müsse man eines konstatieren, ergänzte Lötsch: „Die Umweltfreundlichkeit des Wasserweges wird generell übertrieben dargestellt.“

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