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Gegen das Gesetz der Serie

©GEPA/Lerch
Am Samstag (17 Uhr) trifft Altach auswärts auf den GAK – 6775 Tage nach dem letzten Sieg gegen die Steirer.

Es ist die Zahl, die über allem steht: 6775 Tage sind vergangen, seit Altach den GAK zuletzt bezwingen konnte. Damals, am 14. April 2007, sorgten Harald Unverdorben, Roland Kirchler und Müslüm Atav für ein 3:1 im Schnabelholz – seither: kein einziger Pflichtspielsieg.

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Wenn der SCR Altach am Samstag in der Grazer Merkur Arena gastiert, ist ein Sieg also mehr als überfällig. Gleichzeitig ist es ein Spiel mit allen Zutaten, die eine Phase wie diese prägen: Druck, Müdigkeit, aber auch das Bewusstsein, etwas schaffen zu können.

Über einen Einsatz von Ousmane Diawara (l.) wird erst kurzfristig entschieden. ©GEPA

Denn die Bilanz der letzten Wochen ist zwiegespalten. Die Rheindörfler sind zwar Sechster, halten bei 14 Punkten und liegen damit fünf Zähler über dem Vergleichszeitpunkt der Vorsaison. Doch in der Liga wartet die Mannschaft von Fabio Ingolitsch seit fünf Spielen auf einen Sieg. Der letzte Erfolg datiert vom 6. Spieltag (1:0 gegen den LASK). Auch das 2:2 gegen Hartberg am vergangenen Wochenende, durch den späten Treffer von Anteo Fetahu, war eher ein Punkt des Willens als der Spielfreude.

Cupfight als mentale Prüfung

Unter der Woche folgte ein zäher Cupfight in Kapfenberg, mit Happy End: Joker Srdjan Hrstic entschied das Achtelfinale in der Verlängerung mit einem Doppelpack. „Der Job ist erledigt“, sagte Ingolitsch danach ernüchternd. „Wir waren die spielbestimmende Mannschaft, haben uns aber zu wenig Chancen erarbeitet.“ Die Erkenntnis: Es mangelt offensiv an Durchschlagskraft. In elf Ligaspielen traf Altach nur zehnmal, zu wenig, um sich nachhaltig oben festzusetzen.

Muss sich das Spiel von der Tribüne aus ansehen: SCRA-Coach Fabio Ingolitsch. ©GEPA

Dass der 33-jährige SCRA-Coach für das Spiel in Graz gesperrt ist (fünfte Gelbe), macht die Aufgabe nicht leichter. Die Belastung? Enorm. 120 Minuten Cup, davor Hartberg, das dritte Spiel binnen sieben Tagen. Ingolitsch: „Das ist natürlich kein Vorteil, aber es soll auch keine Ausrede sein.“

Umso wichtiger sei eine „klare Entscheidungsfindung“ beim Personal. Benedikt Zech und Ousmane Diawara sind nachgereist; ob es für einen Einsatz reicht, wird erst nach dem Abschlusstraining am Freitag endgültig beurteilt. Mike Bähre kehrt nach seiner Rotsperre zurück.

Kehrt nach Sperre wieder in das Aufgebot zurück: Mike Bähre ©VN/Stiplovsek

Tabelle zeichnet falsches Bild

Dass die Rotjacken nach elf Runden noch immer auf den ersten Saisonsieg warten, mag auf dem Papier wie eine Einladung wirken, doch genau darin liegt die Gefahr. Trainer Fabio Ingolitsch warnt eindringlich vor falschen Erwartungen: „Ich sehe das als Momentaufnahme. In dieser Mannschaft steckt viel Qualität.“ Und tatsächlich: Beim 1:1 im Hinspiel im Schnabelholz war der GAK über weite Strecken das aktivere Team, agierte aggressiv, intensiv und zwang Altach zu vielen Fehlern.

ADMIRAL BUNDESLIGA, 11. SPIELTAG

Grazer AK 1902 – SCR Altach, Samstag

Graz, Merkur Arena, 17 Uhr, SR Daniel Pfister (T)

Saisonergebnis 2025/26: 1:1 (h)

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

Grazer AK 1902 (3-4-1-2): Meierhofer – Pines, Owusu, Kreuzriegler – Koch - Frieser, Jano, Satin, Italiano – Lichtenberger, Cipot

Es fehlen: Vraa, Filipovic, Oberleitner

SCR Altach (4-3-1-2): Stojanovic – Sandro Ingolitsch, Guganing, Koller, Ouedraogo – Bähre, Jäger, Oswald– Greil – Hrstic, Mustapha

Es fehlen: Demaku (Schlüsselbein), Antosch (Rücken), Piffer (Hand), Diawarara (fraglich), Zech (fraglich)

Inzwischen hat sich das Gesicht der Grazer verändert. Unter Trainer Ferdinand Feldhofer hat man einen pragmatischeren Weg eingeschlagen, steht kompakter, verteidigt tief und setzt auf schnelle Umschaltaktionen. „Sie machen es den Gegnern extrem schwer, Chancen zu kreieren. Tore gegen sie zu schießen, ist harte Arbeit“, betont Ingolitsch.

Dass die Steirer zudem körperlich frischer ins Spiel gehen, verstärkt die Herausforderung für die Rheindörfler zusätzlich. „Wir müssen sehr stabil und kontrolliert auftreten“, fordert Ingolitsch. Denn auch wenn die Tabelle ein anderes Bild zeichnet: Der GAK ist kein typischer Letzter, sondern ein Gegner, der sich – speziell zu Hause – als äußerst unangenehm erwiesen hat. Die Kulisse in der Merkur Arena, gepaart mit der verzweifelten Suche nach dem ersten Saisonsieg, macht die Aufgabe für Altach nicht kleiner.

(VOL.AT)

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