Geförderter Wohnbau: Zahlreiche Smart-Wohnungen entstehen in Wien

Am freien Wohnungsmarkt in der Bundeshauptstadt explodieren die Preise – dahingegen wird es im geförderten Bereich künftig mehr kompakte und günstige Angebote geben. Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (S) hat am Mittwoch die Pläne für die ersten sogenannten Smart-Wohnungen präsentiert.
Bei den Smart-Wohnungen handelt sich um kleinere Objekte, die preislich mit Gemeindewohnungen vergleichbar sind. Zudem verfügen sie über variable Grundrisse: Verändern sich die Lebensverhältnisse, kann auch die Wohnung verändert werden.
Smart-Wohnungen im Sonnwendviertel
Der erste Bauträgerwettbewerb in Sachen Smart-Wohnungen ist nun abgeschlossen. Die neuen Kleinen entstehen in Wohnbauten im Sonnwendviertel – also im Stadtentwicklungsgebiet am künftigen Hauptbahnhof. Es handelt sich dabei um 316 Objekte. In Zukunft sollen rund ein Drittel aller Wohnungen in Wien der smarten Kategorie angehören. Sie sind deutlich günstiger als klassische Genossenschaftswohnungen.
So beträgt etwa die Bruttomiete für eine 55 Quadratmeter große Zweizimmerwohnung rund 409 Euro monatlich. Der für den Bezug erforderliche Eigenmittelbeitrag beträgt laut Ludwig lediglich 3.300 Euro. Billig gebaut wird jedoch nicht, wie versichert wurde. Der günstige Preis sei, so wurde betont, unter anderem dadurch zu erzielen, dass die Grundstücke nicht an die Bauträger verkauft, sondern im Baurecht vergeben werden.
Variables Wohnen für alle Ansprüche
Die Smart-Wohnungen sind klein und vor allem variabel. Individuelle Grundrisslösungen seien möglich, hieß es. Die Anzahl der Zimmer kann auch später noch verändert werden – wobei die Bandbreite vom Loft bis zur Mehrzimmerwohnung reicht. Laut dem Wiener Wohnbaustadtrat sind die neuen smarten Wohnungen für all jene gedacht, denen die bisherigen Angebote zu groß und damit zu teuer waren. Denn zuletzt habe sich die Quadratmeteranzahl im geförderten Wohnbau laufend erhöht.
“Da muss man, wie ich meine, ein bisschen gegenlenken”, befand Ludwig. Es handle sich um eine “Ausdifferenzierung des Angebots”. Der neue Wohnungstyp sei etwa ideal für Menschen, die über geringe Rücklagen verfügen und keinen Kredit aufnehmen wollen – wie etwa junge Leute, Alleinerzieher oder ältere Personen. Vorerst werden drei verschiedene Wohnungstypen errichtet, mit Größen zwischen 40 und 70 Quadratmetern.
Der Weg zur Smart-Wohnung
Vergeben werden die Smart-Wohnungen über die jeweiligen Bauträger sowie über das städtische Wohnservice – die ersten Mieter sollen dann im Jahr 2015 bereits smart wohnen können.
(apa/red)