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Gefangenenaustausch zugestimmt

Die israelische Regierung hat dem seit Monaten verhandelten Gefangenenaustausch mit der schiitischen Hisbollah-Miliz in Libanon mit knapper Mehrheit zugestimmt.

Nach einer achtstündigen, heftigen Diskussion stimmten am Sonntag zwölf Minister für einen Austausch, elf Minister waren dagegen. Ministerpräsident Ariel Sharon hatte die Minister zuvor zur Annahme gedrängt, weil durch den Austausch „das Leben eines israelischen Staatsbürgers“ gerettet werden könne.

Bei dem Austausch würde Israel 19 bereits vor Jahren festgenommene Libanesen und Hunderte von Palästinensern gegen einen im Libanon seit drei Jahren festgehaltenen Geschäftsmann und die Leichen mehrerer israelischer Soldaten austauschen.

Kritiker des geplanten Austauschs haben bemängelt, dass die israelische Regierung bei den bisherigen Verhandlungen den seit 17 Jahren im Libanon vermissten Luftwaffen-Navigator Ron Arad nicht eingeschlossen habe. Arad war 1986 in einem Kampfflugzeug über dem Nachbarland abgeschossen worden. Er überlebte und wurde jahrelang zunächst von der Hisbollah im Libanon festgehalten. Nach israelischen Informationen wurde er danach allerdings iranischen Hisbollah-Gruppen übergeben. Seither gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm.

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