Gefangene werden "human" behandelt
Die von den Armeekommandanten in Guantanamo ergriffenen Maßnahmen seien human und einfühlsam, sagte der Sprecher von US-Präsident George W. Bush, Scott McClellan, am Donnerstag in Washington.
Die New York Times hatte in ihrer Donnerstagausgabe berichtet, Wärter hätten in den vergangenen Wochen damit begonnen, hungerstreikende Gefangene teils stundenlang auf speziellen Stühlen zu fixieren, um sie durch Schläuche zu ernähren und zu verhindern, dass sie sich anschließend absichtlich übergeben. Diese Behandlung habe einem US-Militärsprecher zufolge dazu geführt, dass die Zahl der Hungerstreikenden von 84 auf nur noch vier zurückging.
Auf die Frage, ob es sich bei dieser Behandlung um Folter handele, entgegnete Bush-Sprecher McClellan, das Terrornetzwerk El Kaida sei in wilden Anschuldigungen geübt. US-Präsident Bush habe deutlich gesagt, dass wir keine Folter ausüben, betonte der Sprecher.
Die ersten Hungerstreiks in Guantanamo hatten im August begonnen. In dem vor vier Jahren eröffneten US-Gefangenenlager auf Kuba sitzen derzeit rund 500 Terrorverdächtige, angeklagt wurden bisher erst neun Gefangene. Menschenrechtsgruppen fordern seit langem eine Schließung des Gefängnisses.