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Gefahr im "Lastesel" Auto

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Ein mit Urlaubskoffern oder Einkäufen voll gepacktes Auto ist nicht nur wegen eingeschränkter Sicht gefährlich: Schwere Verletzungen durch ungesicherte Ladung kommen leider immer wieder vor.

Davor warnte der Sicherheitsexperte des ÖAMTC Konrad Rainer am Dienstag. Nach vorne schnellende Fracht kann bei einer Vollbremsung oder einem Unfall ihr bis zu 50-faches Gewicht erreichen. „Ein vermeintlich harmloser Regenschirm wird bei einem Auffahrunfall mit 50 km/h zu einem 30 Kilo schweren Geschoss“, so Rainer.

Allerdings nehmen laut ÖAMTC die Wenigsten dieses Risiko ernst. Diese Bequemlichkeit könne böse ausgehen: Tests haben gezeigt, dass ein Autositz den „fliegenden“ Getränkekisten oder Koffern wenig entgegenzusetzen habe. „Schwere Gepäckstücke können sie sogar mit großer Wucht durchbrechen“, sagte der Ladungssicherungsexperte. Deshalb sollten Rücksitze beispielsweise für Einkäufe Tabu bleiben und in den Kofferraum verstaut werden. Dort sollten sie möglichst unten an der Rückseite der hinteren Sitzbank platziert werden. Weiters könne man die Ladung gegebenenfalls angurten, gab Rainer in einer Aussendung Tipps.

Außerdem empfahl der Experte Anti-Rutsch-Matten, Netze und Zurrmittel. Wer Luftmatratze, Campingutensilien und Co. im Auto nicht mehr unterbringt und am Dach „verstaut“, sollte die höchst zulässige Dachlast beachten. Da alle transportierten Teile gut gefestigt sein müssen, sollte auch die Ladung in der Skibox nicht frei herumliegen. Bei Kombis oder Vans darf das Gepäck die Oberkante der Rücksitzlehnen nicht überragen, erklärte Rainer und riet, ein Trenngitter zu verwenden.

Verstöße gegen die Ladungssicherungspflicht können ziemlich teuer kommen: Strafen bis zu 5.000 Euro bezahlt man für seine Bequemlichkeit. Bei schwerer Gefährdung der Verkehrssicherheit kann dies auch eine Vormerkung im Führerscheinregister bedeuten. Unabhängig davon, muss der Lenker so eines „Lastesels“ als Fahrzeug bei einem Unfall durch ungesicherte Ladung für verursachte Schäden aufkommen.

Tipps zur richtigen Ladungssicherung:

  • Nichts auf die Rücksitze legen: Getränkekisten, Kühltaschen oder Einkäufe werden aus Bequemlichkeit oft auf der Rückbank platziert. Bei einer Notbremsung kann das aber böse ausgehen. Besser platziert sind sie im Kofferraum oder zumindest im hinteren Fußraum.
  • Gurte nutzen: Wenn auf der Rückbank keine Personen transportiert werden, kann man die Sicherheitsgurte über Kreuz spannen. Im Ernstfall können sie so den Rücksitz dabei unterstützen, die auftretenden Kräfte aufzunehmen.
  • Richtig verstauen: Schwere Gegenstände wie Reisekoffer müssen im Kofferraum möglichst unten an der Rückseite der hinteren Sitzbank platziert werden. Großflächige Koffer können aber stehend an die Rückenlehne gelegt werden, weil sich die Kräfte so besser verteilen.
  • Anti-Rutsch-Matten und Netze verwenden: Wer öfters schwere Gegenstände transportiert, kann im Kofferraum Anti-Rutsch-Matten auslegen. Am besten werden dazu in Kombination noch Sicherheitsnetze verwendet.
  • Zurrmittel verwenden: Beim Beladen sollte das Gewicht gleichmäßig verteilt werden und zum Verzurren der Ladung geeignete Zurrmittel benutzt werden. Bei neuen Fahrzeugen sind entsprechende Zurrpunkte serienmäßig.
  • Höhe beachten: Bei Fahrzeugen mit einer Heckklappe wie Kombis oder Vans darf das Gepäck die Oberkante der Rücksitzlehnen nicht überragen. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, Sicherheitsnetze oder Trenngitter zu verwenden.
  • Dachlast beachten: Die richtige Ladungssicherung betrifft auch den Transport auf dem Dach. Dabei muss die höchst zulässige Dachlast beachtet werden. Wichtig ist außerdem, dass alle transportierten Teile gut befestigt sind. Das heißt auch, dass in einer Schibox die Beladung nicht frei herumliegen sollte.
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