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Gefahr durch Sprengkörper

Nach der Explosion in einem Munitionslager in Lagos droht nun Gefahr durch herumliegende Sprengkörper. Die Bevölkerung ist wütend, weil sie sich im Stich gelassen fühlt.

Fünf Tage nach der verheerenden Explosion eines Munitionslagers in der nigerianischen Stadt Lagos gefährden herumliegende Sprengkörper dort noch immer die Bevölkerung. Dies beklagten obdachlos gewordene Soldaten am Freitag in der Wirtschaftsmetropole. Sie kritisierten die mangelhafte Hilfestellung der Regierung, die bis zum Donnerstag noch immer keine Räumung der versprengten Munition angeordnet hatte.

Wie der Radiosender BBC am Freitag berichtete, griffen Hunderte wütender Soldaten am Vortag das Auto ihres Vizepräsidenten an. Atiku Abubakar brach eine Inspektion des Unglücksorts ab, nachdem die Menge begonnen hatte, mit Flaschen nach ihm zu werfen.

Ein Feuer in einer Suppenküche war am Sonntag von einem Straßenmarkt auf das Munitionslager im Stadtteil Ikeja übergesprungen. Dort lagerten neben Gewehrmunition auch hochkalibrige Bomben und Panzerabwehrraketen. Die Flammen hatten eine Reihe schwerer Explosionen ausgelöst. Mindestens 600 Menschen kamen in dem Inferno ums Leben.

Das Rote Kreuz sprach am Freitag noch immer von 500 Vermissten. Rund 7.000 Menschen seien als vertrieben oder obdachlos gemeldet.

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